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Erdöl und Erdgas: Explosive Kurserholung!

11.09.2007 | 10:31 Uhr | Weinberg, Eugen
Energie

Die OPEC trifft sich heute in Wien, um u.a. mögliche Quotenänderungen zu diskutieren. In den letzten Monaten haben die OPEC-Staaten zwar die Produktion erhöht und produzieren derzeit voraussichtlich mehr als 700 Tausend Barrel täglich mehr als vereinbart. Dennoch sah es bis gestern danach aus, dass die OPEC die Quoten beibehält, um den Ölpreis angesichts der sich abkühlenden US-Konjunktur und des zerbrechlichen Gleichgewichtes am Ölmarkt nicht zu gefährden. Nun häufen sich die Stimmen vor allem aus den Golfstaaten, angeführt von Saudi-Arabien, für eine Anhebung der Quoten um rund 500.000 Tausend Barrel bzw. knapp 2%. Aus unserer Sicht ist jedoch eine Änderung der Quoten derzeit nicht sehr wahrscheinlich, da sich einige OPEC-Staaten oft kurzsichtig und opportunistisch verhalten und eine Quotenanhebung den Ölpreis kurzfristig voraussichtlich unter Druck bringen würde. Trotz der Hinweise aus der OPEC selbst auf eine mögliche Quotenerhöhung gehen wir nicht von einer Quotenveränderung aus. Vielmehr dürfte man bis zum nächsten außerordentlichen Treffen am 5. Dezember in Abu Dhabi warten.

Nichtsdestotrotz sind die Öl- und Gaspreise am gestrigen Abend explodiert. Der Preis für WTI schoss im New Yorker Handel von einem Tagestief bei 75,50 USD um fast 3 USD auf 78,50 USD. Brent konnte zwischenzeitlich um fast 2 USD zulegen. Als Grund dafür wird vor allem der Sabotageakt im Bundesstaat Veracruz in Mexiko, dem zweitgrößten Öllieferant der USA, genannt, als Saboteure drei Oil- und Gaspipelines im Ölnetzknoten von der PEMEX gesprengt haben. Wir führen jedoch die Stärke auch auf den anhaltenden Aufwärtstrend und die Nähe zum Allzeithoch bei WTI zurück. In den nächsten Tagen dürfte diese bemerkenswerte Stärke anhalten. Laut dem Zollamt Chinas stiegen die chinesischen Rohölimporte im August um beachtliche 19%, die Netto-Importe betrugen ca. 13,7 Mio. Tonnen bzw. 100 Mio. Barrel. Außerdem geht der Konsens bei der morgigen Veröffentlichung der US-Lagerbestände von einem weiteren starken Verfall der Lager für Rohöl aus. Aufgrund des starken Momentums erscheint uns das Erreichen des alten Allzeithochs durchaus für möglich.

Den starken Anstieg beim Preis für Erdgas, als der Preis im gestrigen Handel um über 14% auf knapp 6 USD/MMBtu anzog, führen wir vor allem auf die möglichen Eindeckungen der Leerverkäufe zurück. Zwar vermutet man auch, dass sich ein neuer Hurrikan bald formieren wird. Unserer Meinung nach war dies jedoch eine längst überfällige Korrektur der Übertreibung nach unten. Gegen Jahresende halten wir deutlich höhere Preise für möglich.


Edelmetalle

In letzter Zeit machten Gerüchte die Runde, dass die Stärke beim Goldpreis auch auf die Schließungen des Hedge-Buches bei einem Goldproduzenten zurückzuführen sind, ähnlich wie im März 2006 als Barrick Gold das Hedge-Buch von Placer Dome geschlossen hat. Nun wird bekannt gegeben, dass Newcrest Mining, der größte australische Goldproduzent, eine Kapitalerhöhung von 2 Milliarden AUD plant, um sein Hedge-Buch zu schließen und vom erwarteten Anstieg des Goldpreises direkt zu profitieren. Wir glauben, dass der Trend zur Liquidation der Hedge-Bücher in den nächsten Jahren anhalten und den Goldpreis unterstützen wird. Für die kommenden Tage und Wochen gehen wir von einer deutlich positiven Entwicklung beim Goldpreis aus.


Industriemetalle

Laut der chinesischen Zollbehörde stieg der Import von Kupfer und Kupferprodukten in den ersten acht Monaten des Jahres um 43%, im August betrugen die Importe rund 192 Tausend Tonnen. Unserer Meinung nach sagen die hohen Importe des ersten Halbjahres nichts über das Verhalten Chinas im weiteren Jahresverlauf aus. Da sich die Chinesen in der Vergangenheit als sehr preissensitive Käufer gezeigt haben, könnte das nach wie vor hohe Preisniveau bald durchaus zu einem Lagerabbau in China führen.

Aluminium gab gestern leicht nach. Die hohen Lagerbestände - gestern kletterten die Lagerbestände um 1,3% auf ein 3-Jahreshoch - sowie Angst vor einer konjunkturellen Abkühlung drücken auch hier aufs Gemüt der Anleger. Fundamental sollten sich aber die stark gestiegenen Material-, Energie- und Transportkosten langfristig bei der Preisbildung durchsetzen. Wir erwarten außerdem, dass aufgrund der starken Binnennachfrage China bald zum Netto-Importeur von Aluminium wird.

Der Zinkpreis musste am Dienstag wieder abgeben und fiel auf ein 17-Monatstief, nachdem die Zinklagerbestände in London allein gestern um 5,8% gestiegen waren.



© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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