Wie Sie wissen nutze ich diese Kolumne gelegentlich ganz gerne, um Ihnen auch Rohstoffe näher zu bringen, die nicht so stark im Fokus der Öffentlichkeit stehen und daher kein standardmäßiger Bestandteil unseres Börsenbriefs sind. In den vergangenen Tagen habe ich mich - angeregt durch eine Leser-E-Mail - einmal etwas intensiver mit Mangan befasst und dabei einige wirklich interessante Erkenntnisse gewonnen, die ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten möchte.
Gewaltiger Kurszuwachs!
In den letzten zwölf Monaten mussten Anleger bei vielen traditionellen Metallen die Erfahrung machen, dass die Bäume oder besser gesagt die Notierungen nicht in den Himmel wachsen. Ganz anders lief es hingegen bei Mangan: Auf Jahressicht verteuerte sich dieser hauptsächlich in der Stahl- und Eisenherstellung verwendete „Naturschatz“ um sage und schreibe gut 200 Prozent. Beliebt ist Mangan vor allem als preisgünstiger Nickelersatz zur Veredelung. Immerhin kostet eine Tonne trotz der „Rallye“ gegenwärtig nur rund 4.000 US-Dollar. Die robuste wirtschaftliche Konjunktur insbesondere in vielen (asiatischen) Schwellenländern dürfte bis auf weiteres für einen hohen Eisen- und Stahlbedarf und damit zugleich für eine ungebrochene Mangan-Nachfrage sorgen. Etwas differenzierter stellt sich die Angebots-Situation dar: Eigentlich ist das Metall auf unserem Planeten in rauen Mengen vorhanden. Nach Eisen ist Mangan nämlich das am zweithäufigsten vorkommende Schwermetall. Dessen ungeachtet gibt es kaum Unternehmen, die sich schwerpunktmäßig mit der Exploration und der Förderung beschäftigen. In den Zeiten niedriger Nickel-Notierungen bestand keine Veranlassung, den Mangan-Abbau zu forcieren. Und genau dies rächt sich heute. Kurzfristig werden sich die Kapazitäten auch nicht so ohne weiteres hochfahren lassen. Denn Minen haben bekanntlich eine Vorlaufzeit von einigen Jahren. Somit stehen die Chancen insgesamt nicht schlecht, dass Mangan seine Höchstkurse längst noch nicht gesehen hat.
Investieren ist schwierig!
Als Anleger können Sie von diesem Trend jedoch dummerweise nur eingeschränkt profitieren, weil sich die Investment-Möglichkeiten in einem überschaubaren Rahmen bewegen. Zertifikate gibt es keine und auch die Auswahl an entsprechenden Aktien ist vergleichsweise gering. Für durchaus viel versprechend erachte ich die Anteilscheine von Rocher Deboule Minerals. Von Mitte März bis Ende Juli dieses Jahres explodierte der Kurs förmlich von etwa 0,15 auf in der Spitze 0,76 Kanadischen Dollar. Spekulative Naturen können angesichts der jüngsten Korrekturen bei dem nur in Kanada und den USA gehandelten Papier einen Einstieg in Betracht ziehen.
© Marc Nitzsche
Chefredakteur
Rohstoff-Trader
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
