Der anhaltende Rückgang der LME-Lagerbestände sowie die weiterhin bestehenden chinesischen Netto-Importe sind klar positiv für den Zinkpreis zu werten. Bei Zink besteht seit Beginn der aktuellen Aufwärtsbewegung 2004 eine eindeutige Korrelation zwischen Preis und Lagerbeständen.
Seit Anfang 2007 gaben aber die Preise trotz weiter fallender Lagerbestände trendenziell nach. Unserer Meinung nach erscheint das aktuell niedrigere Preisniveau daher nicht gerechtfertigt. Zink wird heute vor allem für die Stahlveredelung verwendet, auf diesen Bereich entfällt die Hälfte der
Nachfrage.
Die chinesische Produktion an galvanisiertem Stahl (Grafik 24) ist in den letzten Monaten stetig gestiegen und liegt heute um fast 50% über dem Vorjahresniveau. Technisch betrachtet, sieht Zink derzeit jedoch etwas angeschlagen aus. Der Bruch der Nackenlinie bei 3.113 USD im Zuge der Einbrüche letzte Woche deutet eigentlich auf die Vollendung einer großen Top-Formation hin. Sollte der Preis in den nächsten Tagen nicht mehr die Kraft aufbringen über die Nackenlinie zurückzukehren ist von Seiten der Markttechnik mit weiter fallenden Preisen zu rechnen - die 3.000-USD-Marke sollte beachtet werden.
Die Fundamentaldaten sprechen unserer Meinung nach jedoch nicht für einen Durchbruch nach unten, wir behalten daher unsere Prognosen von einem Durchschnittspreis von 3.450 USD für das 4. Quartal bei. In den nächsten Wochen gehen wir daher eher einer Seitwärtsbewegung zwischen 3.000 und 3.500 USD.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: “Rohstoffe kompakt“, Commerzbank AG
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