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Im Blickpunkt: Industriemetalle - Alles nur Spekulation?

16.08.2007 | 12:27 Uhr | Weinberg, Eugen
Die Entwicklung bei den Industriemetallen wird für so manchen Investor immer rätselhafter. Wie ist es etwa zu erklären, dass sich ein langweiliges Metall wie Blei nach Jahren von geringen Kursbewegungen plötzlich mit einem Kursplus von über 100% in wenigen Monaten zum Turbo in den Rohstoffdepots verwandelt. Auch viele Anlagestrategien, die etwa darauf basieren nur Rohstoffe in Backwardation zu kaufen, um damit Gewinn zu erzielen, laufen seit vielen Monaten ins Leere. Wir möchten Ihnen nun einige Erklärungsversuche für das scheinbar nicht rational nachvollziehbare Verhalten der Preise bei den Industriemetallen geben.


Hedge-Fonds dominieren zunehmend den Metallmarkt

Der Rohstoffmarkt verzeichnet seit Anfang des Jahrtausends enorme Zuflüsse für Investmentzwecke. Neben den bekannten passiven Indexinvestments (GSCI, DJ-AIG, RICI...) und den CTAs haben aber vor allem Hedge-Fonds bzw. Handelsunternehmen, die gleichermaßen am Markt agieren, enorme Geldmittel am Rohstoffmarkt allokiert. Laut einer Studie der britischen Aufsichtsbehörde FSA lag das Investmentvolumen von Hedge-Fonds im Rohstoffmarkt Anfang 2007 bei 40-100 Mrd. USD.

Der Rohstoffmarkt ist ein sehr großer (weit über 30 liquide handelbare Rohstoffe) und vor allem heterogener Anlagesektor. Die unterschiedlichen Marktakteure waren am Beginn in den verschiedensten Rohstoffen aktiv. In den letzten 18 Monaten ist jedoch eine klare Konzentration auf den Londoner Metallmarkt zu spüren. Laut FSA stammen mehr als 85% des Handelsvolumens an der London Metal Exchange (LME) von Hedge- und Indexfonds und übersteigen damit auch den Anteil an der ICE, welche normalerweise sehr bekannt für das spekulative Interesse ist. Das Handelsvolumen an der LME hat sich seit 1990 verzehnfacht. Grafik 8 zeigt die Entwicklung bei den ausstehenden Rohstoffderivaten, welches auf ein ähnlich rasantes Wachstum hindeutet.



Metallbörse in London interessant für Spekulanten

Der Handel mit Industriemetallen an der LME bietet für spekulativ orientierte Akteure besondere Vorteile. Einer davon hat nach dem Amaranth-Debakel an Brisanz gewonnen: Die Börsenaufsicht! Vergangenes Jahr hatte der Hedge Fonds Amaranth sich mit Erdgasfutures drastisch verspekuliert und hielt zeitweise bis zu 100.000 Kontrakte, dies entsprach ca. 23% des Jahresverbrauchs der US-Haushalte. Die extreme Position an der regulierten NYMEX wurde von der Aufsichtsbehörde registriert und dürfte einer der Gründe für das scheitern der Spekulation gewesen sein. Schließlich gibt es kein leichteres Opfer als einen gefangenen, marktbeherrschenden Hedge-Fonds. Der heute jedem Privatanleger bekannte und leicht zugängliche Commitment-of-Traders-Report der CFTC zeigt neben der Positionierung der spekulativen Investoren auch klar Marktkonzentrationen auf.

Doch nicht nur die Abwesenheit einer genauen Dokumentation der Positionen wird Fonds in London im Vergleich zu den USA erspart, auch das gesetzliche Regelwerk gegen Marktmanipulationen ist deutlich milder. Zwischen Dezember 2002 und Mai 2007 hat die US-Aufsichtsbehörde CFTC Strafen von mehr als 300 Mio. USD nur für Vergehen auf dem Energiemarkt verhängt!


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