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Oil Markets Weekly

14.08.2007 | 11:03 Uhr | Sommer, Andy
Ölpreisentwicklung

Die Korrekturbewegung der globalen Ölpreise setzte sich in der vergangenen Woche fort. Die Befürchtung, die US-Konjunktur könnte durch die Subprime-Krise nachhaltiger belastet werden, führte weltweit zu einer Flucht der Anleger aus risikoreichen Assetklassen, darunter auch Commodities. Die erneut kräftiger als erwartet rückläufigen US-Rohöl-Vorräte sowie ein unverändert bullisher Ton der IEA limitierten den Preissturz jedoch. Wir gehen davon aus, dass sich die 70 USD-Marke zunächst auch weiterhin als solide Unterstützung erweisen wird und begründen dies mit unserer Erwartung weiter fallender Rohöl-Lagerbestände und den Risiken aus der Hurrikan-Saison im Atlantik.




US-Lagerbestände

Ein Rückgang der Importe um 167 Tsd. bpd auf 10,0 Mio. bpd sorgte in der vergangenen Woche für ein abermaliges Schrumpfen der amerikanischen Rohöl-Vorräte. Nach einem Minus von 4,1 Mio. boe (-1,2%) sind die Lager zwar noch immer sehr gut gefüllt (+12% gegenüber dem 5-Jahres-Durchschnitt), fünf Rückgänge in Folge zeigen jedoch das saisonal typische Muster sinkender Vorräte im dritten Quartal. Da wir nach wie vor erwarten, dass die US-Raffinerieauslastung in den kommenden Wochen bei über 90% bleiben wird und die OPEC ihre Förderquoten auf der kommenden Konferenz Mitte September noch nicht erhöht, dürfte sich dieser Trend zunächst fortsetzen.

Allerdings ist dies u.E. angesichts der typischen Saisonalität kein Argument für steigende Preise (in den vergangenen drei Jahren gingen die Bestände bis September zurück, die Preisspitzen lagen aber bereits im August), sondern nur ein Unterstützungsfaktor.

Erst wenn die OPEC es versäumt, rechtzeitig die Angebotshähne zu öffnen, um einen zu starken Bestandsverfall zu verhindern, die Sturmsaison im Golf von Mexiko zu größeren Produktionsausfällen führt oder sich die Situation in den politischen Krisenherden Iran und Nigeria wieder verschlechtert, sehen wir Potenzial, neue Preisrekorde in Angriff zu nehmen.

Wie die Rohöl-Vorräte gaben auch die Produkt-Statistiken zuletzt ein eher bullishes Signal an die Ölmärkte. Aufgrund einiger ungeplanter Ausfälle und sicherlich auch vor dem Hintergrund der zuletzt schwächeren Margen sank die Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien in der vergangenen Woche unerwartet um 2,3 Basispunkte auf 91,3%.



Die Benzin-Bestände verringerten sich daher trotz wieder leicht zunehmender Importe und einer geringfügig abnehmenden Nachfrage um 1,7 Mio. boe (-0,8%). Dennoch liegen sie erstmals seit Februar wieder über ihrem Fünf-Jahres-Durchschnitt für den laufenden Monat. Die Destillate-Vorräte, die mit der langsam zu Ende gehenden Feriensaison (offiziell am 3. September) zunehmend an Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer gewinnen, kletterten um 1,0 Mio. boe (+0,8%). Angesichts der geringeren Raffinerieproduktion war dies etwas weniger als erwartet. Die Bestände liegen damit geringfügig (-2,3%) unter dem Fünf-Jahres-Mittel; dürften in den kommenden Wochen aber weiter anziehen.


Weitere Informationen

Die IEA hat in ihrem jüngsten Monatsbericht erneut die OPEC aufgefordert, die Produktion zu erhöhen, um dem erwarteten Abbau der Lagerbestände in den OECD-Staaten und dem hohen Ölpreis entgegen zu treten. So deuten vorläufige Daten darauf hin, dass die Vorräte im dritten Quartal einen Rückgang zu verkraften haben und sich dieser nach den Angebots-/Nachfrage-Projektionen der IEA auch im vierten Quartal fortsetzen dürfte. Hier wird ein Bedarf an OPEC-Öl von 31,9 bis 32,9 Mio. bpd erwartet, während das Kartell im Juli nur 30,5 Mio. bpd gefördert hat. Ihre Schätzungen für die globale Ölbilanz hat die Agentur dabei gegenüber dem vergangenen Monat kaum verändert.

Für das laufende Jahr wird von einem Nachfragewachstum um 1,5 Mio. bpd (+1,8%) und für 2008 sogar von 2,2 Mio. bpd (+2,6%) ausgegangen. Das Angebot der Nicht-OPEC-Staaten soll in 2007 bei durchschnittlich 50,0 und in 2008 bei 51,0 Mio. bpd liegen. Den Bedarf an OPEC-Öl beziffert die IEA auf rund 31,1 bzw. 31,7 Mio. bpd.

Mit dem Hinweis auf die hohen Rohöl-Lagerbestände hat sich der Ölminister Venezuelas nochmals gegen eine Angebotserhöhung auf der kommenden Kartell-Tagung ausgesprochen. Auch die Lieferankündigungen Saudi Arabiens an die asiatischen und europäischen Abnehmer für September weisen nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters nicht auf eine Änderung in der Förderpolitik hin.


© Andy Sommer
Economics & Research

Quelle: HSH Nordbank AG






Die in dieser Analyse veröffentlichten Aussagen und Angaben basieren auf Informationen, die die HSH Nordbank AG aus allgemein zugänglichen, von uns nicht überprüfbaren Quellen, die wir für verlässlich erachten, bezogen hat. Die einzelnen Informationen aus diesen Quellen konnten nur auf Plausibilität überprüft werden, eine Kontrolle der sachlichen Richtigkeit fand nicht statt. Trotz sorgfältiger Bearbeitung übernehmen wir keine Gewähr für Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen. Die Aussagen enthalten nicht alle für wirtschaftlich bedeutende Entscheidungen wesentlichen Angaben, sondern lediglich unverbindliche Auffassungen über Märkte und Produkte zum Zeitpunkt der Herausgabe. Sie stellen insbesondere kein Angebot zum Kauf oder Verkauf im rechtlichen Sinn dar. Ihre Lektüre kann daher eine individuelle Beratung nicht ersetzen. Dafür stehen Ihnen unsere Mitarbeiter gerne zur Verfügung. Die HSH Nordbank AG kann nicht für Verluste haftbar gemacht werden, die durch die Nutzung dieser Veröffentlichung oder deren Inhalte entstanden sind oder die in einer anderen Weise im Zusammenhang mit diesen Dokumenten stehen.
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