Immer wieder gibt es Fragen, wie die Zahlen aus dem COT Report von Genesis zu lesen sind. Gerne möchte ich diese an diese Stelle beantworten. Fangen wir dazu gleich mit dem aktuellen COT Report der letzten Woche an und zwar mit der Einkaufsliste der Commercials.
Wir sehen ganz oben das Bauholz (LB) gefolgt vom Zucker (SB). Die erste Spalte zeigt die aktuelle Nettoposition der Commercials an. Im Bauholz sind die Commercials also netto long mit 419 Kontrakten und im Zucker mit 178.510 Kontrakten short. Die zweite Spalte zeigt die aktuelle wöchentliche Veränderung. Hier sieht man sehr gut die Kauf- und Verkaufsaktivitäten der einzelnen Marktteilnehmer. So haben die Commercials im Zucker ihre Shortpositionen um 50.591 Kontrakte minimiert. Fasst man dies Zahlen der letzten drei Jahre zusammen, dann entsteht der Index (Idx) und seine Veränderung in der vierten Spalte. Extreme Situationen erkenne ich daran, wenn der Index kleiner 10 oder größer 90 ist. Da die Fonds immer die Gegenspieler der Commercials sein sollen, sind entgegengesetzte Positionen normal - haben sich aber beide Lager in die gleiche Richtung positioniert, dann entsteht eine wirklich extreme Power.
Gehen wir mal mit dem Zuckerbeispiel weiter. Die Commercials sind also short, was wir dazu wissen müssen, sie verwenden die Börse als Verunsicherung ihrer eigentlichen Produktion. Je höher also ein Preis steigt, um so mehr sichern sie sich diesen Preis mit Shortpositionen ab! Dagegen sind die Fonds nur auf Spekulationsgewinne aus, in einem steigendem Markt, sind sie also die Bullen und haben Longpositionen.
Im Zucker sieht es demzufolge so, dass wir aktuell ein sehr hohes Preisniveau haben. Aber von Extremhöhen weit entfernt sind, da der Index (Idx) mit 36,4 Prozent noch genügend Luft nach unten hat und auch die Fonds noch nicht die alten Höchststände ihrer Longpositionen aufgebaut haben.
Im Chart sollten wir dies also erkennen:
einen Aufwärtstrend
und einen Rücksetzer
Warum einen Rücksetzer? Die Commercials haben massiv ihre Shortpositionen minimiert, dafür gibt es nur einen Grund - die Preise sind gefallen!
Warum ich nicht auf die Privaten eingehe - den “Small Specs“ ist einfach, sie dienen mir nur als Kontraindikator
Kommen wir nun zum Chart:
Ja, in der Tat sehen wir nach den großen Verlusten vor zwei Wochen eine starke Erholung in der letzten Woche.
Da die Saisonalität bis November noch nach oben zeigt, ist dies nicht nur positiv sondern auch hoffnungsvoll zu sehen. Das alte Hoch könnte wieder erreicht werden. Die Aktionen der Commercials waren in den letzten 26 Wochen nicht mehr so bullish gewesen, wie aktuell.
Fazit: Bis November ist Zucker noch bullish!