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Wer soll das verstehen?

20.07.2009 | 7:19 Uhr | Hell, Sebastian
In unserer letzten Kolumne hatten wir darüber berichtet, dass in den USA erneut eine Hexenjagd losgetreten wurde und diesmal die Spekulanten die Schuldigen sind. Verwundernswert ist jedoch, dass die amerikanische Commodity Futures Trading Commission (CFTC) eine derartige Untersuchung gegen die Spekulanten einleitet, obwohl viele Rohstoffe aktuell deutlich günstiger sind als noch vor einem Jahr! Laut unseren Schätzungen befinden sich aktuell etwa 18 Rohstoffe unter ihren Produktionskosten. Darunter beispielsweise Mais. Aktuelle Schätzungen des renommierten Hightower Report aus den USA gehen davon aus, dass die amerikanischen Landwirte in der Anbausaison 2009/2010 etwa 43,40 US-Dollar pro Acre (amerikanisches Flächenmaß) verlieren werden. Gegenüber Gewinnen von 130,00 US-Dollar im letzten Jahr sowie knapp 200 US-Dollar im Jahr davor ist dies ein enormer Rückschlag. Sind hier nun auch wieder die Spekulanten Schuld, die die Preise nach unten getrieben haben? Wo wird eine derartige Situation bei Mais hinführen?


Die Folgen!

Man muss kein Experte sein um erkennen zu können, dass die Landwirte ein Verlustgeschäft machen und daher die Produktion bei Mais zurückfahren werden. Für die nächste Saison wird dies dazu führen, dass die Anbaufläche bei Mais, welche im Jahr 2006 noch Rekordwerte erreichte, deutlich fallen wird. Werden die Spekulanten allen voran sogenannte Index-Fonds die einen Rohstoffindex wie beispielsweise den CRB-Index oder GSCI-Index abbilden aus dem Markt gedrückt, wird es zu einem weiteren Abverkauf kommen, der die Preise noch tiefer drückt. Das Resultat hieraus ist eine weitere Verringerung der Anbaufläche und eine mit Sicherheit stattfindende Kursexplosion der Notierungen für Mais. Die Schwankungen dieses Rohstoffes und vieler anderer die hiervon ebenfalls betroffen sind, werden deutlich zunehmen und die Politiker werden mit Sicherheit einen neuen Schuldigen finden, den sie dann verantwortlich machen können. Den Spekulanten können sie dann jedoch nicht mehr die Schuld geben, da diese erfolgreich aus dem Markt verdrängt wurden ... oder doch?


Funktionen der Spekulanten!

Spekulanten sind sehr wichtig damit Angebot und Nachfrage balanciert werden. Die Übertreibung bei Weizen im Jahr 2007/2008 führte dazu, dass die Weizenpreise zeitweise explodierten und die bösen Spekulanten dafür sorgten, dass die Hungersnot temporär größer wurde. Doch in Wirklichkeit konnte durch die Übertreibung die globale Anbaufläche für Weizen deutlich ausgeweitet werden und dadurch fiel der Weizenpreis von deutlich über zehn US-Dollar pro Scheffel auf fünf US-Dollar. Die Spekulanten haben dafür gesorgt, dass der Weizenvorrat, der anfangs für nur 71 Tage ausgereicht hätte auf über 130 Tage angestiegen ist. Ohne Spekulanten wäre diese Schieflage nicht im Markt erkannt worden und die Preise wären erst gestiegen, wenn die Vorräte leer gewesen wären, dann jedoch deutlich weiter!


© Sebastian Hell
Chefredakteur Rohstoff-Trader
 
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