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H1N1 - Unsere Einschätzung der Lage!

04.05.2009 | 7:27 Uhr | Hell, Sebastian
Seit einigen Tagen berichten die Medien ohne Unterlass über die Auswirkungen der Schweinegrippe. Nachdem nun auch die ersten Fälle in Österreich, Deutschland und einigen anderen benachbarten Ländern aufgetreten sind, scheint die Panik unter einigen Teilen der Bevölkerung zu steigen. Das Gleiche ist auch in den USA, genaugenommen Kalifornien zu beobachten, wo ich mich gerade aufhalte. Momentan wird von einigen amerikanischen Virologen sogar damit gerechnet, dass sich bis zu 120 Millionen Menschen allein in den USA infizieren könnten, was bei einer aktuellen Sterblichkeitsrate von zwei Prozent etwa 2,5 Millionen Toten entsprechen würde. Damit wäre die Schweinegrippe oder H1N1 tödlicher als die von 1918 bis 1920 grassierende spanische Grippe, die 0,6 Prozent der Bevölkerung tötete während die Prognosen von 2,5 Millionen Toten 0,9 Prozent der amerikanischen Bevölkerung entsprechen würden!


Zu viel Pessimismus!

Unser makaberes Rechenbeispiel für die USA, welches wir Ihnen oben aufgeführt haben und von einigen Analysten schnell aufgegriffen wurde, um dadurch ebenfalls Horrorszenarien für die Wirtschaft zu berechnen, halten wir aktuell für maßlos übertrieben. Die Welt ist seit dem SARS-Erreger sehr gut durch Medikamente und schnelle bürokratische Maßnahmen auf eine weitere Grippewelle vorbereitet. Damals, als SARS in Hongkong ausbrach, haben die Medien und einige Weltuntergangspropheten sehr schnell Horrorszenarien verbreitet. Ähnliche Hochrechnungen wie wir sie gerade präsentiert haben, wurden veröffentlicht und die Panik war in der Luft spürbar. Im Endeffekt sind laut aktuellen Statistiken 813 Personen an SARS gestorben während 8.437 daran infiziert waren. Man kann hier bereits erkennen, dass bei SARS die Sterblichkeitsrate deutlich höher bei zehn Prozent lag als bei den aktuellen zwei Prozent von H1N1. Obwohl die Todesfälle natürlich tragisch sind, war SARS im Endeffekt auch nur eine Randerscheinung und hat sich niemals zu einer globalen Grippewelle entwickelt.


Historische Vergleiche überzogen!

Die in den Medien gerne verwendeten Vergleiche zu früheren Grippewellen wie beispielsweise der spanischen Grippe sind maßlos überzogen. Wir sind natürlich keine Ärzte oder Virologen um die Intensität der einzelnen Krankheiten beurteilen zu können, jedoch wissen wir, dass sich die Welt seit den letzten größeren Pandemien deutlich verändert hat und wir mittlerweile auf eine Armada an Wirkstoffen und Pharmakonzernen blicken können, die eifrig darum bemüht sind die Grippe zu bekämpfen und nebenbei auch noch Milliardenumsätze zu erzielen. Wir werden in der kommenden Woche noch einmal auf H1N1 eingehen und Ihnen dann die Auswirkungen für die Wirtschaft präsentieren, welche nach den aktuellen Prognosen zu erwarten sind.


© Sebastian Hell
Chefredakteur Rohstoff-Trader
 
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