Energie: Diskussionen um Förderabsprachen heben die Preise


In der laufenden Handelswoche setzte sich die Erholung der Ölpreise zunächst fort, nachdem Diskussionen um mögliche Förderbegrenzungen aufgekommen waren. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge gäbe es einen neuen Anlauf einiger Ölförderstaaten. Diese Spekulationen erhielten am Montag neue Nahrung, als der Qatarische Ölminister und OPEC-Präsident al-Sada ein informelles Meeting Ende September ankündigte.
Der russische Ölminister Novak dämpfte die Erwartungen mit der Aussage, die Ölpreise seien nicht auf Niveaus, die eine Intervention rechtfertigen würden. Die Ölpreisrallye wurde dann mit der Veröffentlichung der EIA-Daten gebremst, die wie so oft bullische und bärische Datenpunkte enthielten.
Unmittelbar nach der Veröffentlichung setzte sich die Erholung zunächst noch fort, weil man das Augenmerk auf die um 2,81 Mio. Barrel reduzierten Benzinbestände legte. Dagegen stiegen sowohl die landesweiten als auch die Rohölbestände in Cushing an (vgl. Grafik).

Monatliche Reports veröffentlicht
Bedenken um eine anhaltende Überversorgung an den Märkten schürte auch der am Mittwoch veröffentlichte OPEC-Report, wonach etwa die Förderung Saudi-Arabiens laut eigenen Angaben im Juli deutlich angestiegen war, laut IEA auf einen neues Rekordniveau.
Die Bedenken um einen überversorgten Markt wollte die IEA in ihrem monatlichen Report indes nicht schüren: "Oil´s drop … has put the glut back to the headlines even though our balances show essentially no oversupply during the second half of the year (2016)." Außerdem senkte die IEA ihre Schätzung der globalen Ölnachfrage 2017 um 100.000 bpd auf 1,2 mb.

Rekordhohe Short-Spekulationen
Am Donnerstag bestätigte der saudische Ölminister, dass es Ende September in Algier Gespräche zwischen OPEC und Nicht-OPEC-Staaten um mögliche marktstabilisierende Maßnahmen geben wird. Wir gehen jedoch aus heutiger Sicht nicht davon aus, dass diese Bemühungen um Förderabsprachen von Erfolg gekrönt sind. Dennoch bleibt der Markt derzeit anfällig für weitere Erholungsbewegungen, da die Short-Spekulationen auf WTI-Öl inzwischen mit 218.628 Kontrakten ein neues Rekordniveau erreicht haben.

© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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