Commodities Weekly: Marktkommentar


Negative Konjunkturdaten und schwache Aktienmärkte ließen vor allem die Preise für Energierohstoffe und Basismetalle fallen. Gold eilt dagegen von einem neuen Rekord zum nächsten. Bei den Basismetallen sollte der Boden langsam gefunden sein, im Energiebereich sehen wir weiter Korrekturpotenzial. Selbst bei Gold wäre eine Verschnaufpause nach einem Plus von über 20% in nur sechs Wochen langsam überfällig.
Performance:
Während alle wichtigen Rohstoffbarometer in den letzten vier Wochen deutlich nachgaben, blieb der LBBW Top 10 nahezu unverändert - der LBBW Long/Short-Index konnte sogar um 1,7% zulegen.
Energie:
Brent hat nach einer kurzen Erholung bis auf 110 USD zuletzt wieder deutlicher nachgegeben. Mit weiterhin gut gefüllten US-Öllagern, schwachen Aktienmärkten und stärker werdenden Konjunktursorgen sollte Brent in den nächsten Tagen wieder die Marke von 100 USD anpeilen.
Edelmetalle:
Spiegelbildlich zum Ausmaß der Panik in den Börsensälen verteuerte sich Gold auch in dieser Woche und erreichte neue Rekordpreise, obwohl sich verschiedene Hedgefonds in den vergangenen Monaten aus dem Goldmarkt zurückgezogen haben. Das Verkaufsvolumen war im 2. Quartal allerdings eher gering. Seit Sommer 2010 musste der bei Hedgefonds besonders beliebte Goldshares-Fonds von SPDR allerdings etwa 130 Tonnen Gold veräußern. Dem standen weltweite Goldkäufe anderer Anleger von rund 2.600 Tonnen im gleichen Zeitraum gegenüber. Selbst die vollständige (marktschonende) Auflösung der noch bestehenden Goldpositionen der Hedgefonds würde momentan gut aufgenommen werden, so dass dieser theoretische Fall unkritisch ist (mehr zu Gold ab S. 2.)
Industriemetalle:
Eine Serie enttäuschender Konjunkturdaten aus den USA und Europa sowie abermals schwere Kursverluste an den internationalen Aktienmärkten haben in der laufenden Handelswoche erneut für eine Korrektur der Industriemetallpreise gesorgt. Neben Zinn und Blei geriet auch Aluminium unter deutlichen Abgabedruck und fiel dabei auf den tiefsten Stand seit acht Monaten (2.300 USD/t). Wenngleich sich die fundamentale Verfassung der NE-Metalle u.E. nach wie vor deutlich solider darstellt, als dies von den Märkten derzeit reflektiert wird, sehen wir uns gezwungen den anhaltenden Turbulenzen Rechnung zu tragen und unsere Preisprognosen für Q3/2011 abzusenken.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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