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Edelmetalle Aktuell

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Autoindustrie zieht Bilanz für 2009

Nach einem Bericht des Spiegel haben Abwrackprämien und Steuervergünstigungen 2009 eine Katastrophe am weltweiten Automarkt verhindert. Die Fahrzeugverkäufe rund um den Globus seien nach einer Mitteilung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) vom vergangenen Freitag im Krisenjahr 2009 „nur“ um rund drei Prozent auf etwas unter 50 Millionen Stück eingebrochen. Vor allem in den Wachstumsländern China, Indien und Brasilien erlebte die Branche trotz Krise einen regelrechten Absatzboom.

In Europa blieben die Autoverkäufe 2009 unterm Strich mit einem Minus von rund 1,6 Prozent dank Abwrackprämien in vielen Ländern weitgehend stabil, wie der europäische Branchenverband ACEA in Brüssel mitteilte. Der Markt in Westeuropa wuchs nach Aussage des VDA sogar minimal um 0,5 Prozent. Hier sei mit rund 13,6 Millionen Pkw auch der Großteil der Fahrzeuge in Europa verkauft worden. Deutschland verzeichnete ein Plus von rund 23 Prozent dank der Abwrackprämie, ähnlich Frankreich (plus 10,7 Prozent) und Österreich (plus 8,8 Prozent). In den neuen EU-Staaten in Mittel- und Osteuropa brach der Absatz demnach jedoch massiv um fast 27 Prozent ein.

Einen massiven Einbruch mussten 2009 auch die USA mit 21 Prozent weniger Autoverkäufen verzeichnen. Dort seien insgesamt 10,4 Millionen Fahrzeuge abgesetzt worden, dies war der niedrigste Stand seit 1982. Prozentual noch stärker traf es Russland, das ein Minus von 49 Prozent bei einem Absatz von rund 1,5 Millionen Autos zu verzeichnen hatte.

Umgekehrt wuchs im Wachstumsmarkt China die Autonachfrage 2009 massiv an. Für erheblichen Schwung sorgten dabei die von der Regierung gesetzten Steueranreize zum Kauf von neuen Autos. Das Reich der Mitte hat mit mehr als 13 Millionen Fahrzeugverkäufen (plus 46 Prozent im Vergleich zu 2008), darunter rund zehn Millionen Pkw, 2009 die USA als Automarkt Nummer Eins klar überflügelt. Auch im Dezember waren die Absätze bei Personenkraftfahrzeugen um 92 Prozent auf 1,4 Millionen nach oben geschossen.

In Indien betrug das Verkaufsplus demnach 17 Prozent mit rund 1,8 Millionen verkauften Autos. In Brasilien, dem letzten der BRIC-Wachstumsmärkte wurden 13 Prozent mehr Neuwagen verkauft. Insgesamt seien in dem südamerikanischen Land rund drei Millionen Pkw abgesetzt worden, teilte der VDA mit.

Für den Platinmetallverbrauch bedeuten die Zahlen, dass der Markt im vergangenen Jahr mit einem blauen Auge davongekommen ist. Allerdings war die Entwicklung bei den einzelnen Metallen unterschiedlich. Der Trend hin zu kleinvolumigeren Benzinmotoren dürfte relativ betrachtet vor allem dem Palladium genützt haben, während der rückläufige Dieselanteil in Europa dem Platinverbrauch zugesetzt haben sollte. Auf dieser Seite ist 2010 eher wieder mit einer Normalisierung zu rechnen, weshalb wir einen höheren Platinabsatz sehen, ohne dass darunter aber der Palladiumverbrauch wesentlich leiden dürfte. Für ein solches Szenario sollte nicht zuletzt die erhoffte Belebung des Automarktes in den USA sorgen.


Unsicherer Ausblick

In den nächsten Tagen wird viel davon abhängen, ob die Nachfrage nach ETFs ihre Dynamik beibehalten kann. In einem solchen Fall könnte auch der Preis noch einmal zulegen und in so einem Fall dann auch den Höchstkurs dieser Woche übersteigen.

Auf der anderen Seite hat das Metall seit Jahresbeginn in der Spitze um fast 200 $ und seit Weihnachten sogar um fast 300 $ zugelegt. Eine Gegenreaktion wäre da angesichts des deutlich festeren Dollars und der oben erwähnten Maßnahmen der chinesischen Regierung keine echte Überraschung, zumal auch auf den Charts der Aufwärtstrend der letzten vier Wochen durch die Bewegung von gestern vorerst beendet wurde und den einen oder anderen Spekulanten abschrecken dürfte.

Wir wären deshalb nicht überrascht, wenn das Platin jetzt erst einmal fällt, bevor es dann eventuell zu einem neuen Anlauf startet. Der Tiefstkurs von gestern, sowie die Regionen um 1.550 $ und von 1.440 $ bis 1.460 $ bilden dabei die nächsten Unterstützungslinien.


Palladium

Das Palladium zeigt sich von der heutigen Schwäche der anderen Metalle bisher noch wenig beeindruckt. Die Nachfrage aus der Autoindustrie hält an und auch beim neuen US-ETF gab es zunächst eine gute Nachfrage. Der Preis stieg deshalb im Laufe der Woche auf bis zu 473 $ je Unze an und erreichte damit wieder ein neues 18-Monatshoch. Kurzfristig wird sich an der überwiegend positiven Lage bei dem Metall wenig ändern.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Eine ruhige Woche bei den "kleinen" Platinmetallen: Rhodium notiert unverändert bei 2.650 $ - 2.800 $, Ruthenium eine Spur höher bei 175 $ und Iridium halt sich wieder nicht verändert und hängt weiter bei 425 $ je Unze fest. Die Umsätze bei allen drei Metallen sind aktuell eher auf niedrigem Niveau.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
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