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Edelmetalle Aktuell

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Für die Verluste zu Beginn dieser Woche dürften vor allem Gewinnmitnahmen von Spekulanten verantwortlich gewesen sein, die in Erwartung der ETF-Börseneinführung schon Metall vorgekauft hatten und dann, nach dem Anstieg der letzten Wochen schon wieder Kasse machten und ihre Gewinne mitnahmen.

Auch in den nächsten Tagen wird die Volatilität des Platinpreises vermutlich weiter hoch bleiben. So könnte die Angst vor einem größeren Kurssprung angesichts der andauernden Neuanlagen noch einmal zu stärkeren Preissteigerungen führen, bevor der Markt - wie bei Gold und Silber auch - lernt, mit den ETFs zu leben.

Industrielle Endverbraucher, die sich noch nicht längerfristig mit Platin eingedeckt haben, sollten in der aktuellen Situation nicht in Panik verfallen, aber auch nicht auf einen größeren Preisverfall spekulieren. Falls die Notierung in nächster Zeit noch einmal einen mehr oder weniger großen Rückschlag - z.B. in die Region zwischen 1.440 $ und 1.480 $ - erleidet, empfehlen wir, sich mit Hilfe von Termingeschäften längerfristig einzudecken, um so der absehbar hohen Volatilität in den nächsten Monaten zu entkommen.

Diese Volatilität könnte nicht nur von den Kassamärkten und den Deckungskäufen für den ETF ausgehen, sondern auch mit den Leihemärkten zusammenhängen. Im Falle eines großen Erfolges des ETFs könnte es vorübergehend zu einer Knappheit bei den für dessen Deckung notwendigen Standardbarren kommen. Dies könnte dann vorübergehend zu einem Anstieg der Platinzinsen führen. Einen Vorgeschmack darauf gab es bereits diese Woche, in der im Interbankenmarkt der Leihesatz z.B. für ein Jahr auf 5% gestiegen ist. Vor gar nicht langer Zeit hatte er noch bei 1,5% gelegen.

Von der Automobilindustrie dürfte in den nächsten Wochen wenig Entlastung für das Platin kommen. Hier erwarten viele Experten jetzt eine Erholung in 2009 noch angeschlagenen Märkten bzw. in zuletzt ohnehin schon starken Märkten wie China eine Fortsetzung der bisher guten Autokonjunktur.

Immerhin dürfte auf dem jetzt erreichten, hohen Preisniveau zumindest die im letzten Jahr extrem hohe Schmucknachfrage in China wieder etwas sinken und so den Markt entlasten.


Palladium

Noch mehr als das Platin konnte das Palladium von den Meldungen über die Börseneinführung eines ETFs in den USA profitieren. Das betraf nicht nur die Stückzahl (125.000 Unzen Palladium wurden seit letzten Freitag verkauft), sondern auch die Preisentwicklung. Palladium war 2009 von den vier "großen" Edelmetallen mit weitem Abstand das erfolgreichste. Sein Wert legte im vergangenen Jahr um 117 Prozent zu (siehe auch Grafik rechts) und profitierte dabei zusätzlich zur Investmentnachfrage vor allem auch von dem extrem guten Autoabsatz in China, wo in erster Linien Benziner verkauft werden und weniger die eher platinlastigen Dieselfahrzeuge.

Was die letzten vier Wochen betrifft, stieg die Notierung von etwas über 370 $ auf über 440 $ je Unze an. Zwar gab es, wie bei den anderen Edelmetallen auch, in dieser Woche dann einen kleinen Rückschlag, aber es sieht so aus, als ob sich das Metall erst einmal dauerhaft über der Marke von 400 $ festsetzen wird.

Wie beim Platin empfehlen wir industriellen Endverbrauchern deshalb jeden größeren Rückschlag für Eindeckungen des zukünftigen Bedarfs zu nutzen, da mit einem massiven Preisverfall auf absehbare Zeit nicht zu rechnen ist.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Der Rhodiumpreis konnte in den letzten vier Wochen erneut deutlich zulegen und liegt aktuell bei 2.650 $ - 2.800 $ je Unze. Damit erreichte er wieder den Höchstkurs vom vergangenen November. Wir bleiben für das Rhodium weiterhin positiv gestimmt und rechnen damit, dass es im Laufe des Jahres infolge einer Belebung des weltweiten Automarktes zu deutlich höheren Preisen kommen könnte. Ruthenium hat leicht auf 170 $ zugelegt, Iridium sich einmal mehr nicht vom Fleck bewegt.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





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