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Zinkpreis markiert 17-Monatshoch

27.10.2009  |  Sven Streitmayer (LBBW)
Markt: Zinkpreis weiter im Aufwärtstrend

Mit dem Anstieg auf zuletzt rund 2.200 USD/t hat der Zinkpreis (LME Cash) den höchsten Stand seit Mai 2008 erreicht. Damit summiert sich der Preiszuwachs inzwischen auf 100% seit Jahresbeginn bzw. 112% ggü. dem 2009er-Tiefstand im Februar. Auf Eurobasis fiel die Aufwärtsbewegung infolge des starken Euros etwas geringer aus. Dennoch stieg der Zinkpreis seit Anfang Januar um rund 85% auf aktuell knapp 1.500 EUR/t. Das laufende Jahr markiert damit die Trendwende nach einer (mit kurzen Unterbrechungen) mehr als 24 Monate währenden Talfahrt der Zinkpreise. Wenngleich die jüngste Preiserholung bereits viel vorweggenommen hat, korrespondiert sie u.E. doch mit den fundamentalen Entwicklungen am Zinkmarkt. So werden die seit drei Jahren bestehenden Angebotsüberschüsse 2009 ihren Höhepunkt erreichen und bereits im kommenden Jahr deutlich zurückgehen.

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Nachfrage aus der Stahlbranche zieht merklich an

Ein wesentlicher Preistreiber der derzeitigen Zink-Hausse ist die merkliche Erholung der globalen Stahlproduktion. Angeführt von China, wo die gewaltigen Infrastrukturinvestitionen aus dem 600 Mrd. USD schweren Konjunkturpaket zu einem Nachfrageschub geführt haben, ist die weltweite Produktion von Rohstahl seit Ende 2008 bereits wieder um gut 30% auf zuletzt 106 Mio. t pro Monat angewachsen. Schneller als erwartet, hat dies auch die Nachfrage nach Zink stimuliert, das überwiegend bei der Galvanisierung von Stahl Verwendung findet und schließlich v.a. in den Sektoren Bau und Transport eingesetzt wird.

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Stabilisierung der Lagerbestände, Niveau moderat

Die Erholung auf der Nachfrageseite trifft auf eine infolge der scharfen Produktionskürzungen aus 2008 und Anfang 2009 dezimierte Angebotslage. Auf der Minenebene wurde die Produktion im laufenden Jahr nach Angaben von Brook Hunt um rund 1,2 Mio. t (ca. 10% der Jahresproduktion) zurückgefahren. Dies spiegelt sich auch in den Lagerbeständen von Zink wider, welche im Unterschied zu anderen Basismetallen ein moderates Niveau aufweisen und zuletzt nicht mehr weiter angewachsen waren (aktuell: 427.000 t).

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ILZSG-Prognose: Weltzinkmarkt 2009/2010

Mitte Oktober präsentierte die International Lead and Zinc Study Group bei der alljährlichen Herbsttagung in Lissabon ihren Ausblick auf die Entwicklung des globalen Zinkmarktes im laufenden und kommenden Jahr. Demnach erwartet die Brancheninstitution für 2010 einen Zuwachs der weltweiten Zinknachfrage um knapp 12% auf 12,04 Mio. t (2009e: -6%), bei einem Anstieg der Raffinerieproduktion von rund 10% auf 12,26 Mio. t (2009e: -4,7%). Per saldo wächst der Angebotsüberhang am Weltzinkmarkt damit im laufenden Jahr zunächst weiter an (380.000 t nach 232.000 t im Jahr 2008), bevor er 2010 auf 227.000 t bzw. 2% der erwarteten Jahresnachfrage zurückgeht. Bereits im Jahr 2011 könnte Zink u.E. nach wieder eine ausgeglichene Marktbilanz aufweisen.

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