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Edelmetalle Aktuell

14.06.2007  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Gold

In den letzten 10 Tagen konnte sich der Goldpreis anfänglich von seinem davor erfolgten Rückgang auf ein 10-Wochen-Tief erholen. Das gelbe Metall wurde zu diesem Zeitpunkt gestützt von einer Verlautbarung der Europäischen Zentralbank, die bekanntgab, dass sie zwar einiges Gold verkauft habe, dass sie aber keine weiterreichenden Pläne in dieser Hinsicht mehr habe. Unterstützend kamen außerdem noch der höhere Rohölpreis, sowie ein zeitweise schwächerer Dollar hinzu. Angesichts dieser Faktoren in die Notierung für Gold in der ersten Wochen dieses Monats auf einen Höchstkurs von nahezu 674,- $ je Unze gestiegen. Das Unvermögen, über dieses genannte Niveau hinaus zuzulegen, sorgte dann allerdings für Gewinnmitnahmen. Diese wurden noch verstärkt durch einen später wieder erstarkenden Dollar, aber auch dadurch, dass der Ölpreis von nahezu 67,- $ auf 64,50 $ je Barrel einbrach. Noch vor dem vergangenen Wochenende fiel der Preis deshalb um mehr als vier Prozent auf ein neues Dreimonatstief bei 645,50 $ je Unze. Die sich hieran anschließende Erholung hielt nicht lange an, weil sowohl physische Käufer wie auch Spekulanten sich noch immer zurückhalten. Schon gestern abend bewegte sich der Kurs deshalb wieder in Richtung auf das jüngste Tief. Die sich hieran anschließende Erholung hielt nicht lange an, weil sowohl physische Käufer wie auch Spekulanten sich noch immer zurückhalten.

Schon gestern Abend bewegte sich der Kurs deshalb wieder in Richtung auf das jüngste Tief. Spätestens mit diesem Preisverfall hat das Edelmetall eine extrem wichtige charttechnische Unterstützungslinie durchbrochen, die seit September 2005 Bestand hatte.

Sollte dieser doch eher überraschende Einbruch nicht schnellstens revidiert werden, ist nicht auszuschließen, dass das gelbe Metall den Tiefstkurs vom März bei 635,- $, und im schlimmsten Fall sogar das Jahrestief testet, das Anfang Januar bei 608,- $ je Unze erreicht worden war.

Eine Ecke, aus der das Gold Unterstützung erfahren könnte, wäre ein möglicher, rascher Anstieg der physischen Nachfrage. Bis jetzt ist davon noch nicht viel zu sehen, sollte der Fall aber eintreten, dann wäre eine Stabilisierung des Goldpreises zwischen 635,- $ und 675,- $ je Unze durchaus denkbar.

Die Europäische Zentralbank hat in der vergangenen Woche, wie oben schon berichtet, bekannt gegeben, dass sie 37 Tonnen Gold im Verlauf der letzten beiden Monate verkauft habe. Die Bank machte in diesem Zusammenhang auch klar, dass sie keine Pläne für weitere Verkäufe während des laufenden Jahres des Goldabkommens der Notenbanken habe, das am 26. September abläuft. Dadurch, dass die EZB schon im vergangenen November einen Verkauf in Höhe von 23 Tonnen gemeldet hatte, erhöht sich das Verkaufsvolumen im besagten Zeitraum auf nunmehr 60 Tonnen. Die EZB war aber nicht die einzige offizielle Adresse, die in den vergangenen Monaten Gold verkauft hat. Neben der spanischen Zentralbank, die für die letzten drei Monate Verkäufe von insgesamt 100 Tonnen bestätigte, teilte auch die Österreichische Nationalbank in der vergangenen Woche mit, dass sie schon 2006 insgesamt 14 Tonnen Gold abgegeben habe. Die Österreicher planen während der fünfjährigen Laufzeit des aktuellen Goldabkommens, die bis September 2009 erstreckt, insgesamt 90 Tonnen des Metalls abzustoßen. Am Ende des vergangenen Jahres verfügte die Alpenrepublik noch über Goldreserven in Höhe von 289 Tonnen.

Die jüngsten Verlautbarungen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zentralbanken im vergangenen Jahr die selbst gesteckte Obergrenze bei den Verkäufen in Höhe von 500 Tonnen pro Jahr nicht einmal erreicht hatten. Statt dessen wurden lediglich 395 Tonnen Gold abgegeben. Und es sieht so aus, als ob auch in diesem Jahr das Limit wieder nicht erreicht werden würde. Die letzte Bekanntmachung im Zusammenhang mit den Notenbankaktivitäten war die gestrige Meldung durch die EZB, dass in der vergangenen Woche ein vergleichsweise geringer Betrag in Höhe von 3,8 Tonnen Gold durch zwei ungenannte Zentralbanken in der Eurozone verkauft worden seien. Die Erlöse aus den Goldverkäufen werden von den Zentralbanken üblicherweise in festverzinsliche Wertpapiere angelegt. Die Motive dahinter wurden in der letzten Woche durch den spanischen Wirtschaftsminister noch einmal deutlich gemacht, der sagte, dass das praktisch unverzinsliche Gold einen unprofitablen Vermögensgegenstand darstelle, während Anleihen sich sehr viel mehr rentieren würden.

Was die physische Nachfrage angeht, gab es teilweise auch positive Nachrichten. Händler in Dubai wurden von den Nachrichtenagenturen mit den Worten zitiert, dass die Nachfrage im aktuellen Quartal noch über den Verkäufen der ersten drei Monate dieses Jahres liegen werde. Die Importe in dem letztgenannten Zeitraum hatten ihrerseits bereits um 15 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums gelegen. Verantwortlich für die jüngsten Steigerungen waren vor allem höhere Verkäufe nach Saudi-Arabien und Ägypten. Insgesamt hatte Dubai im vergangenen Jahr 489 Tonnen Gold importiert und davon anschließend wieder 274 Tonnen ins Ausland verbracht. Auch die türkischen Schmuckexporte stiegen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres an und zwar gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 17 Prozent auf 37,6 Tonnen. Die Türkei ist nach wie vor einer der größten Schmuckexporteure, aufgrund der hohen Preise waren die Exporte im vergangenen Jahr im Vergleich mit 2005 aber um über 20 Prozent auf nur noch 86 Tonnen eingebrochen. Gold 13. Juni 2007 Seite 3 Der größte unabhängige australische Goldproduzent, Newcrest Mining, teilte unterdessen mit, dass man ein Schließen der noch offenen Terminsicherungsgeschäfte untersuche. Diese würden sich mehr und mehr als Hindernis herausstellen, wenn es darum gehe, mögliche Übernahmen im Goldsektor durchzuführen. Newcrest verfügt noch immer über Sicherungsgeschäfte in Höhe von 700.000 Unzen pro Jahr für die nächsten fünfeinhalb Jahre. Ursprünglich musste die Mine die Terminverkäufe auf Druck von Banken abschließen, die der Gesellschaft die Erschließung der Telfer- Mine in Westaustralien finanziert hatten.


Silber

Nachdem sich der Silberpreis den größten Teil der zweiten Mai-Hälfte seitwärts bewegte, kam es kurz vor dem Monatswechsel zu einem deutlichen Anstieg. erantwortlich dafür war ein positives charttechnisches Umfeld, aber vor allem auch unterstützende Kommentare durch die Analysten von GFMS, die im Zusammenhang mit der Veröffentlichung ihres jüngsten Silber-Jahresberichtes gemacht wurden.

Die Gewinne setzen sich fort, nachdem das Metall die bisherige Widerstandslinie bei 13,60 $ je Unze durchbrochen hatte. Der Höchstkurs wurde schließlich am 5. Juni mit 13,78 $ je Unze erreicht, dies war das höchste Niveau seit Ende April. Als dann allerdings der Goldpreis anfing zu schwächeln, konnte sich auch das weiße Metall dem nicht länger entziehen. In weniger als 48 Stunden brach es um nahezu sechs Prozent ein, die in unserem letzten Bericht genannte Unterstützung bei 12,90 $ je Unze konnte es aber zunächst verteidigen. Die Käufer, die dann für eine Trendwende sorgten, schienen zunächst auf der richtigen Seite zu sein, stieg die Notierung doch rasch wieder auf 13,25 $ je Unze an. In den letzten 24 Stunden zeigte das Metall sich aber wieder von der schwächeren Seite und gab die zwischenzeitlich erzielten Gewinne wieder vollständig ab.

Die extreme Volatilität der letzten Zeit könnte in den nächsten Tagen eher etwas abnehmen, aber für den Fall, dass die Unterstützung bei 12,90 $ nicht halten sollte, könnte die Notierung zunächst auf 12,80 $ und schließlich sogar bis auf 12,50 $ je Unze fallen. Widerstand gibt es auf der anderen Seite bei 13,40 $ je Unze und dann bei 13,60 $ je Unze. Die Industrie hat auf den Preisverfall der letzten drei Tage nur sehr verhalten reagiert. Einer der Gründe dafür könnte das feiertagsbedingt lange Wochenende in einigen Teilen Europas gewesen sein, aber auch die nunmehr beendeten Pfingstferien in wichtigen Bundesländern.

Die Minengesellschaft Peru Copper, die über ein massives, bisher unerschlossenes Kupfer- und Silbervorkommen in den peruanischen Anden verfügt, hat unterdessen ein Übernahmeangebot des chinesischen Aluminiumproduzenten Chinalco erhalten. Die Chinesen wollen neben den Mitteln für die Übernahme der Aktien weitere 70 Millionen kanadische Dollar zur Verfügung stellen, um Peru Copper die eigentliche Erschließung des Projektes zu ermöglichen.



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