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Charttechnik: Sojabohnen - Longpositionen (noch) zu riskant

07.10.2008  |  Manfred Wolter

• Die Rallye des Sojabohnen Futures lief bis zum Ende des ersten Quartals 2008 nicht ganz so dynamisch wie z.B. diejenige des Weizen Futures, aber es folgte auch kein Absturz sondern nur eine Konsolidierungsphase, die bereits oberhalb des letzten Zwischenhochs gestoppt werden konnte. Der nachfolgende nächste Versuch auf der Oberseite sorgte für ein vergleichsweise spätes neues all-time-high Anfang Juli bei 1.663 USc. Anschließend setzte sich so heftiger Druck durch, dass Ende September nicht nur das erste Zwischentief aus dem April durchbrochen wurde, sondern einen Tag später auch das letzte Zwischenhoch aus dem Jahr 2004 bei 1.063,75 USc fiel.

• Der Verlust seit dem all-time-high von knapp 45% gleicht demjenigen des Weizen Futures zwischen Februar und Mai und ist inzwischen so groß, dass im Chart auf Monatsbasis nun Trendlinien getestet werden, deren Ursprung zum Teil bereits vor dem Jahr 2000 liegt.

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• Indikatorenseitig dreht der monthly MACD nach dem bearishen Schnitt steil abwärts, während die Oszillatoren noch deutlich oberhalb des überverkauften Bereiches notieren und zusätzlich droht die Aufgabe des 61,8%igen Fibonacci Retracements der Rallye seit dem September 2006 von 526 USc auf 1.663 USc – stark belastend.

• Fazit: Gelingt bei knapp 900 USc (Zwischenhoch 1997) keine Stabilisierung des Marktes, so drohen weitere Verluste bis unter 800 USc. Sowohl die Indikatoren als auch das Marktumfeld und die bearishe Dynamik sorgen jedoch aktuell für extreme Risiken bei antizyklischen Positionen. Es empfiehlt sich deshalb, mit Longpositionen auf erste bullishe Signale der Eigentechnik zu warten (fallende daily Tops z.B. derzeit bei 1.000 USc).


© Manfred Wolter
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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