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Aluminium: Überdurchschnittlicher Preisanstieg überrascht

01.07.2016  |  Achim Wittmann (LBBW)

Überdurchschnittlicher Preisanstieg überrascht

Entgegen den Erwartungen der meisten Marktbeobachter verzeichnete der Aluminiumpreis im bisherigen Jahresverlauf einen gegenüber den anderen Basismetallen überdurchschnittlichen Anstieg. Während der LMEIndex gegenwärtig 7,5% über dem Jahresanfangsniveau notiert, ist der Preis für Aluminium um 9,5% gestiegen. Der Jahresdurchschnittspreis für das Leichtmetall liegt aktuell bei 1.543 USD/t.

Steigende Energiepreise sowie eine schwächere US-Währung bildeten das Umfeld für die anziehenden Notierungen. Darüber hinaus sorgten die weiterhin robuste globale Nachfrage sowie rückläufige Angebotszahlen aus China für eine Verbesserung der Fundamentaldaten.

Nichtsdestotrotz bleibt der Aluminiummarkt global gesehen überversorgt, was im Wesentlichen dem überschüssigen Angebot in China geschuldet ist. Die weitere Marktentwicklung hängt daher auch insbesondere von der Frage ab, inwieweit die gestiegenen Preise stillgelegte Kapazitäten in China wieder aufleben lassen.

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Chinesisches Angebot zieht wieder an

Das chinesische Aluminiumangebot ist in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres um 3,4% auf 12,4 Mio. Tonnen zurückgegangen. Im Mai wurde in China mit knapp 2,7 Mio. Tonnen allerdings wieder so viel Aluminium produziert, wie in den letzten sechs Monaten nicht mehr. Auch der Export von Aluminiumhalbfabrikaten zog im Mai wieder an.

Damit bestätigen sich Marktberichte, denen zufolge das gestiegene Preisniveau chinesische Aluminiumhütten dazu veranlasst, ihre Produktion sukzessive wieder hochzufahren. Hinzu kommen neue Kapazitäten auf dem chinesischen Markt, die für das Gesamtjahr 2016 auf rund 3 Mio. Tonnen geschätzt werden.

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Seitwärtsgerichtete Preisentwicklung

Der Preisanstieg beim Aluminium basierte nicht zuletzt auf der Hoffnung einer nachhaltigen Angebotsanpassung der Chinesen. Mittlerweile haben die Preise jedoch offensichtlich wieder ein Niveau erreicht, bei dem die Chinesen ihre Produktion erneut sukzessive hochzufahren.

Hinzu kommen neu geplante Kapazitäten. Auch wenn sich die Nachfrage im Reich der Mitte Marktberichten zufolge sehr robust zeigt, dürften die Exporte damit tendenziell wieder anziehen. In Summe erwarten wir daher für das zweite Halbjahr einen eher seitwärts gerichteten Verlauf des Aluminiumpreises.

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© Achim Wittmann
Investmentanalyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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