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Kupfer: Minenproduktion höher als erwartet

27.06.2016  |  Achim Wittmann (LBBW)

Preise wieder auf Jahresanfangsniveau

Die Kupfernotierungen sind im bisherigen Jahresverlauf um 1% gesunken. Gegenwärtig mehren sich erneut die Fragezeichen bezüglich der chinesischen Nachfrageentwicklung. Darüber hinaus gestaltet sich das Hochfahren bzw. der Neubeginn größerer Minenprojekte überraschend reibungslos, so dass die Versorgung mit Kupferkonzentrat merklich steigt. In Summe hat dies dazu geführt, dass der Kupferpreis wieder auf das Jahresanfangsniveau zurückgefallen ist.

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Nachfrageperspektiven bleiben unsicher

Die hohen chinesischen Importzuwächse (+24% in den ersten fünf Monaten) sprechen grundsätzlich für eine entsprechend positive Nachfrageentwicklung, zumal die inländische Kupferproduktion ebenfalls steigt. Relativiert wird diese Einschätzung durch die steigenden Bestände sowohl in den Zolllagerstätten als auch an den asiatischen LME-Standorten, die ebenfalls mit chinesischem Material versorgt werden.

Auch die Konjunkturdaten lassen keine eindeutige Tendenz erkennen. In Summe werden die Ausblicke für das zweite Halbjahr jedoch mittlerweile vorsichtiger formuliert. Zu der Unsicherheit über die chinesische Kupfernachfrage gesellt sich nach dem Austritt der Briten aus der EU nun auch noch die Frage nach der weiteren Entwicklung des Wirtschaftswachstums im Euroraum. Die EU hat einen Anteil an der globalen Kupfernachfrage von rund 15%.

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Minenproduktion höher als erwartet

Die Minenproduktion ist nach Angaben der ICSG (International Copper Study Group) im ersten Quartal um 4,7% gestiegen. Dabei gestaltet sich das Hochfahren bzw. der Neubeginn größerer Minenprojekte wie Las Bambas in Peru überraschend reibungslos. Überhaupt liegt die Ausfallquote in der Minenförderung in diesem Jahr bislang deutlich unter den Vergleichswerten der Vorjahre.

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Prognosen leicht gesenkt

Die Hoffnungen auf eine merkliche Belebung der chinesischen Nachfrage haben durch die jüngsten Konjunkturzahlen sowie die Bestandsentwicklungen einen Dämpfer erhalten. Einen stärkeren Rückgang des chinesischen Nachfragewachstums sehen wir nach wie vor nicht. In Summe hat sich das Sentiment auf dem Kupfermarkt etwas verschlechtert. Hinzu kommen nun noch die kurzfristigen Folgen des Brexit in Form eines stärkeren US-Dollars sowie einer Flucht aus risikoreicheren Assets. Wir passen unsere Prognosen leicht nach unten an.


© Achim Wittmann
Investmentanalyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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