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Interview mit East Africa Metals

30.10.2014  |  Jan Kneist (Metals & Mining Consult)

Jan Kneist: Herr Smith, vielen Dank, dass Sie mir kurz vor der Münchner Edelmetallmesse dieses Interview gewähren. Sie waren in der Vergangenheit mit Explorationsunternehmen sehr erfolgreich. Bitte erzählen Sie uns etwas über Ihren Hintergrund und Ihre zurückliegenden Erfolge.

Andrew Lee Smith: Ich bin von der Ausbildung her Geologe und arbeite seit über 25 Jahren im Ressourcensektor in Kanada. Am Anfang meiner Karriere habe ich wertvolle Erfahrungen an vorderster Front in der Exploration, Minenentwicklung und im Minenbetrieb im berühmten Abitibi Gold- und Basismetallgürtel im Nordwesten Quebecs gesammelt. Seit 1998 war ich bei der Gründung und Leitung von börsennotierten Junior-Ressourcenunternehmen tätig, darunter True North Gems (die derzeit die erste nordamerikanische Rubin-Mine auf Grönland errichten) und auch East Africa Metals.

Ich hatte das Glück, aktiv an einer Reihe von Entdeckungen und erfolgreichen Minen-Entwicklungsprogrammen während meiner Karriere teilzunehmen und wurde für meinen Beitrag mit akademischen und Branchen-Auszeichnungen bedacht.


Jan Kneist: Was ist Ihre Absicht, Ihr Ziel mit East Africa Metals und warum betrachten Sie diese Region der Welt als so interessant?

Andrew Lee Smith: East Africa Metals verfolgt einen seit einigen Jahren klar definierten Geschäftsplan, einen Plan zur Schaffung von Shareholder-Value durch den Erwerb von fortgeschrittenen (bohrbereiten) Explorationsprojekten und den Einsatz unseres Wissens und Geldes zur Werterhöhung durch das effiziente Vorantreiben dieser Projekte durch die "Entdeckungsphase".

Um das zu erreichen, war es notwendig, Regionen auf der Welt zu identifizieren, die unter-exploriert sind und die Möglichkeit bieten, aussichtsreiche Geologie zu erwerben. Ein Unternehmen und sein technisches Team müssen alle Teile der Welt in Betracht ziehen und nicht nur die bekannten Bergbau-Gebiete, man schaut sich also stattdessen abgelegenere Gebiete an. So kamen wir im Jahre 2005 nach Afrika. Natürlich gibt es Gründe dafür, weshalb Regionen in Afrika mit solch aussichtsreicher Geologie noch keine bedeutenden ausländischen Investitionen in den Bergbausektor erfahren haben - Länderrisiko.

Unsere Herangehensweise in Afrika ist es, kalkulierbare Risiken einzugehen, um einen "Pionier-Vorsprung" zu erlangen. Unsere Erfahrung hat so weit die beiden grundlegenden Prinzipien unserer Strategie bestätigt: Die Basis ist eine aussichtsreiche Geologie, das Länderrisiko wird oft als höher wahrgenommen als man es unter den richtigen Umständen beherrschen kann. Die Ausgleichsfaktoren sind also klar - akzeptiere Länderrisiko im Austausch für geologische Möglichkeiten.

Dieses Vorgehen hat dazu geführt, dass East Africa eine unglaubliche Entwicklung mit den Explorationsprojekten über die Jahre erlebt hat. Entwicklungen, die sich heute in Äthiopien fortsetzen. Die Entdeckung von Handeni geschah beim ersten Bohrloch und die Entdeckung in Äthiopien passierte beim dritten Bohrloch. Bis dato hat die Masse der von uns niedergebrachten Bohrungen Abschnitte mit Erz geschnitten, was dazu führte, dass wir zügig und kosteneffizient Wert schaffen konnten. Dies hat eine Menge zu tun mit überragenden technischen Teams, die wir in diesen Ländern aufgebaut haben, ist aber noch mehr der Tatsache geschuldet, dass wir auf quasi jungfräulichem Grund in aussichtsreichen Mineralgürteln arbeiten.


Jan Kneist: Es gibt tatsächlich schon beträchtliche Entdeckungen. Sehen wir uns das genauer an. Wie ist das Umfeld für Bergbaufirmen in Äthiopien und Tansania?

Andrew Lee Smith: Es ist wahr, dass es, um in aufstrebenden oder unter-explorierten Ländern wie Tansania und Äthiopien effektiv arbeiten zu können, viel mehr als technischer Fähigkeiten bedarf. Es braucht auch die Fähigkeit, mit den lokalen Gemeinden und den politischen Institutionen in diesen Rechtsbereichen umgehen zu können. Das aktuelle Arbeitsklima für Unternehmen, die in diesen Regionen arbeiten wollen, ist herausfordernd, besonders seit dem jüngsten Rückgang der Rohstoffpreise und dem Zusammenbruch des Venture-Marktes. Trotz dieser Herausforderungen waren wir in der Lage, unseren Betrieb aufrecht zu erhalten, unsere Projekte weiter voranzutreiben und wir haben auch von Regierungsunterstützung profitiert.

Wir haben unsere Beziehungen mit den Regierungen und lokalen Gemeinden aufgebaut, indem wir dem einfachen Rezept gefolgt sind, effektive Kommunikation mit Regierungsbehörden und lokalen Gemeinden aufzubauen, ein einheimisches Länder-Management, bestehend aus lokalem, qualifiziertem Personal aufzubauen, in Programme der sozialen Verantwortung auf eine Art und Weise zu investieren, die die lokalen Gemeinden schon früh in den Prozess einbinden. Wir nutzen auch die Ressourcen des Auslandsservices der "Canadian High Commissions".


Jan Kneist: Das hört sich sehr gut an. Wir haben die Länder erwähnt, geben Sie uns jetzt bitte eine kurze Zusammenfassung der Harvest und Handeni Projekte.





Andrew Lee Smith: Das Handeni Projekt besitzt derzeit eine Ressource (nach NI 43-101, alle Kategorien) von 1,0 Mio. oz Gold und wurde nach der Entdeckung der Magambazi Lagerstätte im Jahre 2009 bis hin zur Machbarkeitsstudie vorangetrieben. Die Wirtschaftlichkeit des Projekts hat sich bei den gegenwärtigen Goldpreisen verschlechtert und wir arbeiten an alternativen Wegen des Abbaus, die sich mehr auf die höhergradige Mineralisierung konzentrieren. Wir denken, dass so die Machbarkeit unter den heutigen Rohstoffpreisen bestätigt werden kann. Das Projekt ist voll genehmigt und East Africa ist im Gespräch mit potentiellen Entwicklungspartnern.

Die Harvest und Adyabo Projekte in Äthiopien sind jetzt im Fokus unserer Arbeiten in Afrika, da wir mit der Beschleunigung der Explorationsaktivitäten beginnen, um auf den 2011 und 2012 gemachten Entdeckungen aufzubauen. Wir mussten unsere Strategie unter den aktuellen Marktbedingungen anpassen und sind jetzt auf die Entwicklung und die Akkumulation von Mineralressourcen fokussiert, im Gegensatz zur Generierung von Bohrergebnissen und Entdeckungen. Das zuletzt Erwähnte scheint im Markt in diesen Tagen wenig Einfluss zu haben.

Um es einfach zu sagen: Wir haben die Absicht, greifbaren Wert unserer Assets in Äthiopien aufzubauen, der den Wert des Unternehmens untermauert.


Jan Kneist: Welche Art von Explorationsarbeiten haben Sie in den letzten Monaten durchgeführt und was sehen Sie dabei als besonders bedeutsam an?

Andrew Lee Smith: Wie ich schon sagte, war unser Hauptaugenmerk in den letzten Monaten auf Äthiopien gerichtet, wo wir zwei Region von Tigray im Norden des Landes haben. Als wir die Projekte 2011 und 2012 erwarben, war Mineralisierung schon identifiziert, aber keine modernen Explorationsmethoden oder Diamantbohrungen waren durchgeführt worden auf dieser eindeutig günstigen Geologie.

Die geologische Struktur unter dieser Region in Äthiopien ist bekannt als der "Arabisch-Nubische Schild", eine geologische Struktur, die Teile von Äthiopien, Eritrea, Saudi-Arabien und Nord-Sudan umfasst. Er wird als einer der bedeutendsten und aufstrebenden Mineralgürtel der Welt angesehen, der schon beträchtliche Entdeckungen wie Bisha in Eritrea, die Sukari-Lagerstätte in Ägypten und andere vielversprechende Prospekte hervorgebracht hat. Wir möchten die Harvest als auch das Adyabo Projekt dieser Liste hinzufügen.

Unsere Aktivitäten in den letzten Monaten waren fast ausschließlich Diamantbohrungen, die auf eine intensive Periode von Zielstellungen der Jahre 2012 und 13 folgten, als wir dutzende sehr aussichtsreiche Gold- und Basismetall-Ziele generierten.

Unser letztes Bohrprogramm hat zu Entdeckungen auf VTEM-9, Maysheyagne, Mato Bula und Da Tambuk geführt, die alle das Potential haben, für das Unternehmen beträchtlichen Wert zu generieren, wenn wir uns im Stadium der Ressourcenentwicklung bewegen. Diese kommen hinzu zur Entdeckung des Terekimti Kupfer-Gold-Prospekts im Jahre 2011 und der Bekanntgabe - nach Ressourcenbohrungen in dern Jahren 2012 und 2013 - vom Januar 2014 von einer ersten Ressource mit 330 Mio. Pfund Kupferäquivalent in hochgradiger Mineralisierung.


Jan Kneist: Per Juni 2014 hatten Sie ca. 14 Mio. $ in bar und Anlagen und eine Börsenbewertung von nur 8 Mio. $. Dieses Unternehmen notiert also unter dem Barbestand und die Projekte und Ressourcen im Boden waren mit weniger als nichts bewertet. Was sagen Sie zu diesem Markt und wie wird sich das auflösen?

Andrew Lee Smith: Die risikoscheuen Märkte von heute sind für Explorationsunternehmen eine große Herausforderung, besonders wenn es sich um das Erkennen von Werten handelt. Unsere Situationsanalyse der Märkte besagt, dass heutzutage die Märkte Kapital in Explorationsunternehmen wegen dem mit den Explorationsprogrammen verbundenen Risiken und den notwendigen Ausgaben stark diskontieren. Wir bei East Africa denken, dass uns unsere Finanzposition und unsere strategische Herangehensweise von anderen Explorationsunternehmen in dieser Hinsicht unterscheiden.

Unsere Fähigkeit, weiter unsere Projekte voranzutreiben, unser Fokus auf die Ressourcendefinition, die außerordentliche Performance unserer Explorationsprogramme und die Unterstützung unserer strategischen Investoren werden es East Africa erlauben, hochzukommen und nicht nur in diesem Markt- und Investmentumfeld zu überleben.

Wir denken, dass der Grund für diese Marktverzerrung und für den Abschlag bei der Börsenbewertung gegenüber dem Bargeld an einem Mangel von Märktpräsenz in der Zeit lag, als wir eine wichtige Unternehmens-Reorganisation durchgemacht haben. Im letzten Mai haben wir die Genehmigung der Aktionäre erhalten, einen langen Prozess abzuschießen, der zur Verschmelzung von Tigray Resources und East Africa Metals zu einem Unternehmen führte. Diese Transaktion hat es den beiden Schwesterunternehmen erlaubt, ihre Vermögensgegenstände zu vereinen und die Verwaltungskosten zu reduzieren.

Nach dem Abschluss verbrachte East Africa Metals den Sommer damit, die Aktiva zu bewerten und eine Vision für das neue Unternehmen zu entwerfen. Gerade jetzt haben wir unsere Bohrprogramme in Äthiopien reaktiviert und beginnen damit, unsere Story einer neuen Zuhörerschaft zu erzählen. Wir denken, dass wir, wenn wir eine informierte Zuhörerschaft erreichen, unsere Vision effektiv kommunizieren und unsere Meilensteine erreichen, East Africa Metals als eine attraktive Investment-Gelegenheit etablieren können. Wir sind zuversichtlich, diese Herausforderung zu bewältigen.

Jan Kneist: Vielen Dank für diese Einblicke, Herr Smith, und viel Erfolg mit East Africa Metals.


East Africa Metals stellt auf der Münchner Edelmetallmesse aus, Stand Nr. 2.33, und freut sich auf Ihren Besuch.


© Jan Kneist
Metals & Mining Consult Ltd.



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