London Gold Fixing vor einer Umwandlung
08.09.2014 | GoldSeiten
Der aktuelle Betreiber des Londoner Goldpreisbenchmark teilte Mineweb zufolge am Donnerstag mit, dass man formell mit der Suche nach einer neuen Möglichkeit für die Preisbestimmung begonnen habe. Demzufolge sollen die bisher zweimal täglich stattfindenden Telefonkonferenzen von vier Institutionen durch eine elektronische Lösung ersetzt werden. Der bisherige Preisfindungsprozess, auch bekannt als Gold Fixing, wird seit 1919 von Produzenten, Konsumenten und Investoren als Grundlage beim Goldhandel genutzt. Im Zuge der LIBOR-Manipulation 2012 kritisierten Aufsichtsbehörden in Europa, den USA und Asien auch die Preisbestimmung bei Gold, Silber und Platin.
Am 15. August wurde die tägliche Telefonkonferenz dreier Banken beim alten Silber Fixing durch einen elektronischen Auktionsmechanismus abgelöst. Und auch der London Platinum and Palladium Market hat mit der Suche nach einer neuen Möglichkeit begonnen und im August einen unabhängigen Vorsitzenden ernannt.
Wie bei Silber plane die London Bullion Market Association eine Beratung mit den Marktteilnehmer (einschließlich Zentralbanken, Bergbauunternehmen und Verarbeiter), um festzustellen, wie der Goldpreis zukünftig ermittelt werden soll. Die Chicago Mercantile Exchange (CME), welche die Ausschreibung für das Silber Fixing gewonnen hatte, habe auch für das Gold Fixing Interesse angemeldet. Allerdings beschränke sich die Suche nicht allein auf Bewerber den neuen Silber Fixing.
Nachdem die Deutsche Bank im Mai diesen Jahres ihren Sitz im Gold Fixing nach zwei Jahrzehnten aufgegeben hatte, sind derzeit noch die Bank of Nova Scotia, HSBC, Societe Generale und Barclays an dem kritisierten Goldpreisfindungsprozess beteiligt. Die endgültige Entscheidung über das neue Verfahren und den neuen Betreiber werde laut LBMA im Oktober bekanntgegeben und die Umwandlung bis Ende 2014 vollzogen.
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