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Rohstoffe kompakt Agrar: Mangel an fundamentalen Daten hält Unsicherheit hoch

15.08.2014  |  Eugen Weinberg (Commerzbank)

Die grobe Richtung bei Genussmitteln scheint klar: Die jahrelangen Überschüsse am Zuckermarkt neigen sich ihrem Ende zu, der Kakaomarkt steht vor erheblichen strukturellen Herausforderungen und Arabica-Kaffee dürfte noch länger knapp bleiben. Über alles andere aber wird kontrovers diskutiert. Besonders was Brasilien angeht: Für die laufende Zuckerproduktion in Brasilien gibt es zwar Daten, doch der Ausblick auf das weitere Voranschreiten der Zuckerrohrernte ist unklar. Zur brasilianischen Kaffeeernte gibt es noch keine handfesten Daten, obwohl sie sich im letzten Viertel befindet. Und am Kakaomarkt sind die Berichte zu den Perspektiven der westafrikanischen Haupternte ab Oktober ebenfalls eher anekdotischer Natur.


Kaffee:

Im Frühjahr hatten die Arabica-Kaffeepreise mit einer Preisexplosion in Höhen von über 210 US-Cents je Pfund auf die Dürre in Brasilien reagiert. Im Juli waren die Preise dann auf nur noch gut 160 US-Cents je Pfund abgesackt. Derzeit notiert Arabica-Kaffee im September-Kontrakt bei 185 US-Cents je Pfund. Die Unsicherheit über die tatsächlichen Auswirkungen der Dürre hält den Markt in Atem.

Die letzte offizielle Schätzung des staatlichen brasilianischen Vorhersagediensts Conab zur Kaffeeernte 2014 stammt bereits von Mai. Sie war die zweite für die Ernte 2014 und belief sich auf 44,6 Mio. Sack, darunter 32,2 Mio. Sack Arabica. Für Arabica wären dies deutlich weniger als die 38,3 Mio. Sack, die jeweils 2012 und 2013 geerntet worden waren. Der Exporteur Terra Forte schätzt die Arabica-Ernte sogar nur auf 28,3 Mio. Sack (Grafik 2).

Das "Hochertragsjahr" macht seinem Namen also keine Ehre - allerdings war auch das "Niedrigertragsjahr" 2013 aus dem Rahmen gefallen. Bei der ersten Conab-Schätzung im Januar war die Gesamternte 2014 noch mit 48,3 Mio. Sack angesetzt worden, darunter 36,3 Mio. Sack Arabica. Ende Juni deutete aber der brasilianische Landwirtschaftsminister an, dass die Produktion doch höher sein könnte als in der Mai-Schätzung. Die Ernte verläuft sogar schneller als im Vorjahr, und inzwischen sind etwa drei Viertel der brasilianischen Kaffeeernte eingebracht. Doch Zahlen zu den tatsächlichen Mengen sind bisher nicht verfügbar.

Entsprechend unruhig ist die Preisentwicklung, die nach wie vor von unterschiedlichen Wettermeldungen hin- und hergetrieben wird. Tatsache ist, dass der Dürre im ersten Quartal inzwischen heftige Regenfälle gefolgt sind. Während zunächst der Dürre Auswirkungen bis ins Jahr 2015 hinein zugeschrieben wurden, wird nun diskutiert, ob die hohe Feuchtigkeit zu einer vorzeitigen Blüte der Bäume für die Ernte 2015 führen kann. Ein Wetterumschwung könnte dann erhebliche negative Folgen haben.

Der nationale Kaffeerat CNC, der sich bereits bei der laufenden Ernte mit nur 41-43 Mio. Sack im unteren Bereich der Prognosen befindet, sieht 2015 nun gar ein Unterschreiten der 40-Mio.-Sack-Marke heraufziehen. Nun ist Brasilien nicht alleine für die Versorgung mit Kaffee verantwortlich. Dass die Produktion in Brasilien niedriger als im Vorjahr sein dürfte, ist aber von großer Bedeutung:

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Denn bereits das noch laufende Kaffeejahr 2013/14, zu dem die hohe Vorjahresernte Brasiliens noch zählte, dürfte laut Internationaler Kaffeeorganisation ICO mit einem Defizit schließen. 2012/13 konnte noch ein Überschuss realisiert werden. Und die anderen Kaffeeproduzenten dürften nicht in der Lage sein, den Rückgang in Brasilien 2014/15 auszugleichen. Weitergehen könnte allerdings die positive Produktionsentwicklung in Kolumbien, wo 2013/14 nach ICOAngaben 11 Mio. Sack produziert werden sollen. Von Oktober bis Juli belief sich die Produktion nach Informationen des kolumbianischen Verbands der Kaffeeproduzenten bereits auf zehn Mio. Sack, ein Plus von mehr als 20% gegenüber Vorjahr.

In den Jahren davor war die Produktion wegen der Pilzkrankheit Blattrost eingebrochen. Da nach den Erneuerungsprogrammen nun weitere Plantagen erntereif werden und die Erträge steigen, könnte 2014/15 die Produktion weiter auf 12 Mio. Sack zulegen. Das Plus nimmt sich aber gegenüber den Ausfällen in Brasilien bescheiden aus. Nach einem Minus 2013/14 von nach ICO-Schätzungen 4%, dürfte also auch 2014/15 eine rückläufige Arabica-Produktion ausgewiesen werden, wenn Brasilien nicht sehr positiv überrascht.

Inzwischen kostet Arabica-Kaffee wie im Frühjahr nach seinem kräftigen Preisanstieg wieder doppelt so viel wie Robusta-Kaffee (Grafik 3). Denn der Robusta-Preis hat die Bewegungen bei Arabica in den letzten Monaten abgeschwächt mitgemacht, was bei den Substitutionsmöglichkeiten zwischen den Kaffeesorten auch nicht verwunderlich ist.

Der Robusta-Preis zog also im Frühjahr ebenfalls an, obwohl seine Produktion 2013/14 anders als bei Arabica nach ICO-Angaben um 6% steigen dürfte. Denn nach ICO-Angaben war 2013/14 im größten Robusta-Produktionsland Vietnam die Kaffeeernte mit 27,5 Mio. Sack rekordhoch gewesen. Für die ab Oktober beginnende Ernte 2014/15 rechnet die vietnamesische Kaffee- und Kakaovereinigung Vicofa mit einem Rückgang auf 23 Mio. Sack, nachdem es während der Blüte zu trocken, in den letzten Monaten aber zu nass war und so Pilzkrankheiten auftreten.

Allerdings gibt die Vicofa auch die Ernte 2013/14 nur mit 23,3 Mio. Sack an und hat - möglicherweise aus taktischen Gründen - in den letzten Jahren immer wieder zu pessimistische Prognosen ausgegeben. Beim zweitgrößten Robustaproduzenten Brasilien hat die Dürre bei dieser Kaffeesorte kaum Schäden verursacht, weshalb keine Abwärtsrevisionen bei der Ernteschätzung vorgenommen wurden. Auch nicht durch Terra Forte, die sie auf 17,4 Mio. Sack schätzen.





Ein wirklicher Versorgungsengpass am Kaffeemarkt steht zwar nicht bevor. Doch die Internationale Kaffeeorganisation ICO hat bereits im Mai eine Defizitschätzung für 2014/15 von mindestens 2 Mio. Sack ausgegeben und hält inzwischen unter Bezug auf verschiedene Quellen auch 10 Mio. Sack für möglich. Der Kaffeehändler Volcafe hatte zwischenzeitlich den Markt mit einer Defizitprognose von 11 Mio. Sack 2014/15 und einem weiteren Defizit 2015/16 aufgeschreckt.

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Wie von uns erwartet, hat der Arabica-Preis seit Mai nachgegeben. Bestätigen hoffentlich bald eintreffende belastbare Daten zur brasilianischen Kaffeeernte, dass die schlimmsten Befürchtungen sich nicht bewahrheitet haben, dann könnten die Preise noch etwas weiter nachgeben. Unsere Prognose lautet daher auf 170 US-Cents je Pfund für Q4 2014 für Arabica-Kaffee. Knapp dürfte Kaffee allemal bleiben, selbst wenn die nächste brasilianische Ernte nicht nochmals schlechter ausfällt. Dies dürfte das Preisniveau auch längerfristig hoch halten. Für Robusta-Kaffee schätzen wir den Preis in Q4 auf 1.800 USD je Tonne.


Zucker:

Der Rohzuckerpreis im Oktober-Kontrakt hatte sich nach dem Anstieg im Frühjahr über vier Monate im Raum zwischen 18 und 19 US-Cents je Pfund bewegt. Nun ist er seit Ende Juni kräftig abgesunken und taumelt derzeit bei 16 US-Cents je Pfund. Dies hat maßgeblich mit der bisher besser als erwartet laufenden brasilianischen Zuckerrohrernte zu tun.

Nach Angaben der Zuckerindustrievereinigung Unica wurde im Hauptanbaugebiet Center-South seit Beginn der Verarbeitungssaison 8,3% mehr Zuckerrohr verarbeitet als in der Vorjahresperiode und die Zuckerproduktion um 13,4% gesteigert. Dies scheint zunächst die pessimistischen Prognosen zu widerlegen, wonach wegen der Dürre im ersten Quartal mit einem deutlichen Rückgang der Zuckerrohrmenge zu rechnen sei. Während im Vorjahr 597 Mio. Tonnen verarbeitet wurden, sollten es demnach eher 560 Mio. Tonnen sein. Gerade hatte der größte brasilianische Zuckerexporteur Copersucar eine Ernte von 565 Mio. Tonnen sogar als das bestmögliche Szenario bezeichnet (Grafik 4).

Stimmt diese Größenordnung, werden über kurz oder lang die zweiwöchentlichen Verarbeitungszahlen von Unica nachhaltig absacken. In seiner ersten Schätzung vom April hatte die brasilianische Zuckerindustrievereinigung Unica die Zuckerrohrernte in Center-South trotz Berücksichtigung der Dürre noch mit 580 Mio. Tonnen und die Zuckerproduktion mit 32,5 Mio. Tonnen (-5,2% gegenüber 2013/14) angesetzt.

Erfreulicher ist der Blick auf Thailand, das nach Brasilien zweitgrößte Zuckerexportland. Thailands Produktion belief sich laut dem staatlichen Cane and Sugar Board in der inzwischen beendeten Verarbeitungssaison für 2013/14 auf rekordhohe 11,3 Mio. Tonnen. Für 2014/15 erwartet das Board einen Anstieg auf 12 Mio. Tonnen, nachdem ein Subventionsprogramm für Reis ausgelaufen ist und vermehrt Reisproduzenten auf Zuckerrohr umsteigen.

Beobachter wie Czarnikow, die bereits für 2013/14 die thailändische Produktion mit 12 Mio. Tonnen höher angeben, erwarten ebenfalls einen weiteren Anstieg. Kritischere Stimmen weisen aber auf die inzwischen lange anhaltende Trockenheit hin, die die Produktion möglicherweise sogar geringer ausfallen lassen könnte.

Inwieweit der im Sommer 2014 verspätet eingesetzte Monsunregen die Zuckerrohrernte 2014/15 beim zweitgrößten Zuckerproduzenten Indien beeinträchtigt, bleibt abzuwarten. Dies gilt umso mehr, als inzwischen der überwiegende Teil der Zuckerrohrfläche mit Bewässerungssystemen ausgestattet ist und durch eine recht gute Feuchtigkeitsversorgung die Reservoirs auch vor dem Monsun gut gefüllt waren.

Inzwischen hat sich der Rückstand des Monsunregens gegenüber dem langjährigen Durchschnitt deutlich reduziert. Die Zuckerrohrfläche soll aber auf jeden Fall, laut Angaben der indischen Zuckermühlenvereinigung ISMA, um 2% unter dem Vorjahr liegen, sich allerdings vermehrt in ertragsstarken Regionen konzentrieren. ISMA erwartet daher dennoch eine Zuckerproduktion 2014/15 von 25,3 Mio. Tonnen, die mehr als ausreichen soll, die heimische Nachfrage zu decken.

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Da vor allem wegen Brasilien die weltweite Zuckerproduktion um 1-2 Mio. Tonnen sinken soll, könnte 2014/15 das erste Marktdefizit seit fünf Jahren auftreten (Grafik 5). Bereits vor der problematischen Wetterentwicklung in Brasilien erwartete die ISO für 2014/15 ein Ende der Überschüsse. Inzwischen belaufen sich die Schätzungen am Markt auf ein Defizit 2014/15 von 2-3 Mio. Tonnen. Allerdings gibt es auch Stimmen, die nur ein marginales Defizit oder aber gar wie das Handelshaus Sucden einen nochmaligen Überschuss erwarten.

Echte Knappheit ließe aber auch ein Defizit nicht entstehen. Denn für 2013/14 ist laut ISO nochmals mit einem Überschuss von gut 4 Mio. Tonnen zu rechnen. Zwischen 2010/11 und 2012/13 waren es sogar fast 10 Mio. Tonnen gewesen und auch die beiden Jahre davor hatten mit einem Überschuss geschlossen.

Hohe Lagerbestände nach den Überschüssen der Vorjahre sollten daher große Preissprünge weiterhin verhindern. Wir rechnen aber mit einem Anstieg des Rohzuckerpreises auf 17 USCents je Pfund in Q4 2014 und sehen weiteres Aufwärtspotenzial im Jahr 2015.





Kakao:

Der Aufwärtstrend bei den Kakaopreisen hält noch immer an. Nach dem Anstieg in 2013 legte der Preis in London im bisherigen Verlauf von 2014 nochmals um 20% zu, so dass Kakao dort bei über 2.000 GBP je Tonne auf 3-Jahreshoch notiert. Ähnliches gilt für New York. Und das, obwohl die Ernten in wichtigen Produzentenländern positiv überraschten. Inoffiziellen und auf LKW-Zählungen beruhenden Angaben zufolge sollen die Anlieferungen in der Elfenbeinküste seit Beginn der Saison 2013/14 im vergangenen Oktober um 25% über der Vorsaison und damit auf sehr hohem Niveau liegen.

Die Internationale Kakaoorganisation ICCO hat bereits für ihren Quartalsbericht Ende Mai eine Aufwärtsrevision ihrer Ernteerwartung vorgenommen, nachdem gute Regenfälle in dieser Saison für eine positive Überraschung gesorgt haben. Die ICCO rechnet derzeit offiziell mit einem Produktionsanstieg in der Elfenbeinküste um 11% von 1,45 auf 1,61 Mio. Tonnen. Dies wäre ein neuer Rekord. Für Ghana wurde dagegen die Ernteerwartung nach unten korrigiert. Es sollen dort 850 Tsd. Tonnen geerntet werden, ein Plus gegenüber 2012/13 von nur knapp 2%.

In dem Land, das seine Produktion im Jahrzehnt bis 2010/11 verdreifachen konnte – phasenweise allerdings auch verzerrt durch Schmuggelware aus dem damals im Bürgerkrieg gefangenen Elfenbeinküste – ist inzwischen eher von einer stagnierenden Produktion zu sprechen. Die offizielle Zielsetzung, wonach die Elfenbeinküste überholt werden soll, scheint derzeit kaum realistisch. Recht stark soll der Produktionsanstieg 2013/14 in Brasilien und Ecuador sein; mit jeweils 210 Tsd. Tonnen tragen diese Länder aber nur recht wenig zum globalen Angebot bei.

Bedeutender ist Indonesien, für das bei 425 Tsd. Tonnen der Produktionszuwachs gegenüber der Vorperiode bei 3,7% gesehen wird. Bei einem globalen Produktionszuwachs um fast 6% und einer um 2,7% steigenden Nachfrage - überdurchschnittlich in Asien und Afrika, unterdurchschnittlich in Europa und Amerika - hat die ICCO für das Gesamtjahr 2013/14 in ihrem Quartalsbericht von Ende Mai ein Marktdefizit von 75 Tsd. Tonnen geschätzt. Dies wäre das zweite Defizitjahr in Folge gewesen (Grafik 6).

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Soweit die offiziell veröffentlichten Zahlen. Allerdings hat die ICCO inzwischen auf die weiterhin höher als erwarteten Anlieferungen reagiert und die Defizitschätzung 2013/14 in einen erwarteten Überschuss von 30 Tsd. Tonnen verkehrt. Diese Erwartungen äußerte ein ICCOOffizieller nach Angaben von Bloomberg auf einer Konferenz im Juni. Denn durch die gute Zwischenernte liegen die Produktionszahlen für die Elfenbeinküste und Ghana wohl eher bei 1,7 Mio. Tonnen bzw. 900 Tsd. Tonnen. 2014/15 soll dann aber tatsächlich ein Defizit von knapp 100 Tsd. Tonnen zu Buche stehen.

Unter den anderen Beobachtern kursieren sowohl Defizit-als auch Überschusserwartungen. Alles in allem ist die Unsicherheit also sehr hoch. Positive Verarbeitungszahlen aus Asien und überraschend hohe Verarbeitung in Amerika im zweiten Quartal machen eine weiterhin dynamische Nachfrage wahrscheinlich. In Europa allerdings enttäuschten die letzten Zahlen mit einer gegenüber dem Vorjahresquartal leicht rückläufigen Verarbeitung. Bereits im ersten Quartal war nur eine gegenüber Vorjahr stagnierende Verarbeitung gemeldet worden.

Eine gewisse Erleichterung kommt auch von der Angebotsseite durch die Herabstufung der Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines El-Niño-Effekts durch das Australische Amt für Meteorologie und andere Dienste. Wenn El-Niño überhaupt auftritt, dürfte er wohl auch nur einen gemäßigten Verlauf nehmen. Die Gefahren für die internationale Kakaoproduktion werden von dieser Seite also geringer.

Alles in allem sehen wir wenige Gründe, warum der inzwischen ein ganzes Jahr anhaltende rasante Aufwärtstrend der Kakaonotierungen ungebrochen anhalten sollte. Die Knappheit an Kakaobohnen stellt sich nicht so groß dar wie zwischenzeitlich befürchtet, und mit sinkender Wahrscheinlichkeit eines El-Niño-Effekts hellen sich auch die Aussichten für die nächste Saison auf. Daher erwarten wir eine Stabilisierung der Kakaopreise und bleiben bei unserer Prognose von 1.900 GBP je Tonne für Q4 2014. Der Preis dürfte sich aber auch weiterhin auf hohem Niveau halten, denn die strukturellen Probleme in wichtigen Produktionsländern bleiben bis auf weiteres bestehen.

Ein aktuelles Beispiel ist Ghana: Der Währungsverfall in Ghana seit Jahresbeginn und eine hohe Inflationsrate im Land verringern die Kaufkraft der Erlöse aus dem Kakaoverkauf (Grafik 7). Dies macht es attraktiv, Ware in die Elfenbeinküste zu schmuggeln. Umgerechnet in heimische Währung kann dort sehr viel mehr erlöst werden als in Ghana selbst. Mittelfristig würde eine Fortsetzung der Lage die Produktion in Ghana schädigen, da die Erlöse schwinden und die Betriebsmittel immer teurer werden. Noch ist unklar, wie der ghanaische Staatssektor, der derzeit von einem Aufkauf der Kakaobohnen in immer wertloserer heimischer Währung und dem Verkauf in Dollar bei den hohen internationalen Kakaopreisen profitiert, mit der Lage umgehen wird.





Auf einen Blick

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© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: 'Rohstoffe kompakt', Commerzbank AG



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