Rohstoff-Welt.de - Die ganze Welt der Rohstoffe

Tiberius Rohstoff-Research: Kommentar Juli 2014

12.08.2014

Positive Wirtschaftsdaten, doch Störfeuer durch Instabilität im Nahen Osten und in Osteuropa

Obwohl der Internationale Währungsfonds (IWF) die globale Wachstumsprognose 2014 auf 3,4% verringerte, überraschten die Kernregionen Europa, USA und China mit überwiegend positiven Wirtschaftsdaten. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal erreichte das Wirtschaftswachtum in den USA 4,0% auf Jahresbasis. Die amerikanische Notenbank (FED) räumte ein, dass sich Konjunktur und Arbeitsmarkt jüngst weiter verbessert hatten und reduzierte wie geplant die Anleihenkäufe um 10 Mrd. US-Dollar auf 25 Mrd. US-Dollar.

In China zeigte sich das Wirtschaftswachstum mit einer jährlichen Zuwachsrate im zweiten Quartal 2014 von 7,5% stabil und der HSBC China Manufacturing PMI überraschte positiv. Jedoch griff in Europa Anfang Juli 2014 erneut die Sorge um die Stabilität des Euros um sich, nachdem es in Portugal zu Zahlungsausfällen des Konglomerats Espírito Santo kam. In der Folge unterschritt der Euro/US-Dollar-Wechselkurs zum Monatsende die Marke von 1,34 – das erste Mal seit November 2013.

Open in new window

Quelle: Bloomberg


Zusätzlich eskalierte in mehreren Konfliktherden der Welt die Gewalt. Beim Abschuss eines Passagierflugzeuges über der Ost-Ukraine, wahrscheinlich durch pro-russische Separatisten, verloren 298 Menschen ihr Leben. In der Folge weitete die Europäische Union ihre Sanktionen gegen Russland aus. Währenddessen gingen die Angriffe der israelischen Armee auf den Gaza-Streifen in die dritte Woche. Seit Beginn des Konflikts am 8. Juli 2014 starben in Gaza mehr als 1.200 Menschen, darunter auch Flüchtlinge des UN-Hilfswerkes UNRWA.

Zum Monatsende belastete das Marktsentiment zudem die technische Zahlungsunfähigkeit Argentiniens, der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas. In der Folge korrigierten die weltweiten Aktienmärkte zum Teil heftig. In Deutschland wurde die Abwärtsbewegung unter anderem durch schlechte Unternehmensergebnisse verstärkt, sodass der deutsche Aktienindex DAX die psychologisch wichtige 200-Tagelinie durchbrach.


Anleihen unterstützt und Aktien weltweit schwach

Im Juli 2014 legte der Bund-Future weiter zu und erreichte zum Monatsende die Marke von 148,80. Die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen fiel auf 1,15% zurück, während 10-jährige US-Anleihen bei 2,55% notierten. Der Renditeabstand zwischen 10-jährigen Staatsanleihen der USA und Deutschland erreichte zum Monatsende mit rund 140 Basispunkten einen vorläufigen Höchststand.

Der MSCI World Aktienindex gab im Juli -1,6% nach - analog verloren die Aktienmärkte in den USA (S&P 500 -1,4%) und Europa (STOXX 600 -1,6%). In Deutschland gaben Aktien im Vergleich deutlich stärker nach (DAX -4,3%), während Asien outperformte. Beflügelt durch China (Shanghai Composite +8,7%) erzielten Entwicklungs- und Schwellenländer im Durchschnitt positive Renditen (MSCI Emerging Markets +2,0%) und auch der japanische Aktienmarkt tendierte freundlich (Nikkei 225 +3,0%).

Das Aktiensegment "Natural Resources", das Unternehmen der Rohstoffbereiche Öl & Gas, Metals & Mining, Goldminen und Agrar zusammenfasst, entwickelte sich im Juli 2014 etwas besser als der weltweite Aktienmarkt. Aufgrund positiver Vorgaben durch China und der Märkte für Basismetalle zählten Bergbautitel zu den positiven Überraschungen. Der MSCI World Metals & Mining Index stieg im Juli um +4,9% an.

Den kompletten Marktkommentar Januar 2013 können Sie hier downloaden.


© Tiberius Rohstoff-Research
Stuttgart, den 05.08.2014