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Commodities Weekly: Marktkommentar

11.07.2014  |  Thorsten Proettel (LBBW)

Strategie:

Die finanzielle Schieflage der portugiesischen Familienholding Espirito Santo und der mit ihr verbundenen größten Bank des Landes, Banco Espirito Santo (BES), ist derzeit ein beherrschendes Thema an den Märkten. Noch ist unklar, ob die Eurokrise damit wieder dauerhaft in den Vordergrund rückt. Die Verunsicherung und schlechter als erwartete Konjunkturdaten belasteten jedoch die Rohstoffmärkte, wohingegen das "Krisenmetall" Gold den höchsten Stand seit März erreicht.


Performance:

Die Rohstoffindizes gaben in dieser Woche auf breiter Front nach. Der Bloomberg Commodity Index (ehemals DJUBS) verlor knapp 2,4%, wohingegen das Minus des LBBW Top Ten Index mit 0,8% noch verhalten ausfällt. Die neuen Gewichtungen der LBBW-Indizes für das 3. Quartal wurden heute festgelegt.


Energie:

Der Brent-Ölpreis fiel nach der längsten Verlustserie in vier Jahren zuletzt unter die Marke von 108 US-Dollar. Nach der Öffnung zweier bedeutender libyscher Ölhäfen (Ras Lanuf, Es Sider) sowie der Wiederaufnahme der Produktion im El Sharara-Ölfeld dürften die knapp ein Jahr ausgetrockneten Ölexporte des Landes wieder deutlich anziehen. Einem weiteren Preisrückgang dürften die weiterhin unsichere Lage im Irak sowie die Eskalation in Israel entgegen wirken.


Edelmetalle:

Der Goldpreis verteuerte sich nach der Suspendierung der BES-Aktien an der Börse Lissabon innerhalb weniger Minuten um rund 1%, womit eher negative Nachrichten für das Edelmetall in den Hintergrund traten. Die Silbernotierungen wurden mitgezogen. Angesichts eines Standes des Relative-Stärke-Index von 80 ist Silber derzeit aber stark überkauft und reif für eine kleine Korrektur. Ähnliches gilt für das zuletzt deutlich gestiegene Palladium.


Basismetalle:

Getragen von insgesamt guten Konjunkturdaten aus den USA und China, die auf eine positive Nachfrageentwicklung in der zweiten Jahreshälfte deuten, beendeten die Metalle die Berichtswoche erneut mit höheren Notierungen. Gegen Ende der Woche sorgten allerdings etwas schwächer als erwartete Importzahlen aus China für eine Konsolidierung, die sich angesichts der zuletzt gestiegenen Preise möglicherweise auch in der kommenden Woche fortsetzt.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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