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Energie: OPEC vertagt sich - US-Konjunktur belastet

05.02.2008  |  Frank Schallenberger

OPEC-Meeting ohne Ergebnis

Die OPEC hat bei ihrem Treffen am 1. Februar in Wien die Förderquoten unverändert gelassen. Im Anschluss an die Konferenz gingen die Aussagen der Mitglieder nicht wirklich in eine einheitliche Richtung. Während der Vertreter Kuwaits davon sprach, dass auf dem nächsten Treffen am 5. März eine Erhöhung der Förderquoten auf der Agenda stehen würde, schlugen die Vertreter Venezuelas und des Irans vor, in vier Wochen über eine Kürzung der Förderung zu debattieren. Der Ölpreis bewegt sich bereits seit mehreren Wochen in einem Preisband zwischen 86 USD und 100 USD. Nach oben dürfte diese Trading Range durch eine mögliche Erhöhung des OPEC-Outputs gedeckelt sein. Denn bei Preisen über 95 USD dürfte auf dem Meeting in Wien am 5. März der Druck auf das Ölkartell so groß sein, dass man nicht an einer Quotenerhöhung vorbei kommt. Damit bleibt das wahrscheinlichste Szenario, dass die Trading Range nach unten verlassen wird. Als Anlass könnten dafür einmal mehr Hiobsbotschaften zur US-Konjunktur - wie beispielsweise der letzte USArbeitsmarktbericht - dienen.

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Spekulanten gehen in Deckung

Die Spekulanten an der NYMEX sind in den letzten Wochen ebenfalls eher in Deckung gegangen. Die jüngste Statistik der CFTC wies nur noch knapp 30.000 Netto-Long-Positionen der Spekulanten aus. Diese Kennzahl liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit Mitte November.

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US-Benzinlager auf hohem Niveau

Wenig preistreibende Nachrichten kamen zuletzt auch von der EIA. Die amerikanische Behörde meldete in ihrem aktuellen Bericht für die US-Öllager den dritten Anstieg in Folge. Damit kletterten die Vorräte seit Anfang des Jahres immerhin um gut 10 Mio. Barrel oder fast 4%. Noch stärker nahmen zuletzt die Benzinlager zu. Hier wurde bereits das zwölfte Plus in Folge verzeichnet. Tatsächlich haben die Bestände mittlerweile das bisherige 10-Jahreshoch aus dem Jahr 1999 übertroffen. Für die inflationsgeplagte US-Wirtschaft ist dies immerhin ein Hoffnungsschimmer - sind doch die Retail-Preise für US-Benzin aktuell auf rund 3 USD pro Gallone zurückgefallen. Bei fallenden Ölpreisen sind durchaus auch Preise unter der 3-Dollar-Marke für die nächsten Wochen vorstellbar.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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