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Gebeuteltes Venezuela verleiht Zentralbankgold an Goldman Sachs

20.11.2013  |  GoldSeiten

Wie Mineweb heute unter Berufung auf die venezolanische Zeitung El Nacional berichtete, plane die Zentralbank des Landes, bis 2020 Teile seiner Goldreserven zu verleihen. Dabei soll es sich laut Angaben des Artikels um 1,45 Mio. Unzen mit einem derzeitigen Wert von 1,8 Milliarden US-Dollar handeln, die bei der Bank of England gelagert und anschließend an den Vertragspartner Goldman Sachs geliefert würden.

Die Vereinbarung zwischen Venezuela und Goldman Sachs sei das Resultat der gesunkenen internationalen Goldreserven infolge des jüngsten Goldpreisrückgangs, der das Land in Zahlungsschwierigkeiten brachte. So hatte Standard & Poor's das Kreditranking Venezuelas im Juni dieses Jahres auf das niedrigste Niveau der vergangenen acht Jahre gesenkt. Aktuell verfüge das Land den Angaben zufolge über liquide Mittel von gerade einmal 1,2 Milliarden Dollar. Mit dem Swap-Deal sollen nun weitere Mittel beschaffen werden; so beinhaltet die Vereinbarung ein Zinsabkommen, das Venezuela 8% Zinsen garantiert.

Im September 2011 hatte Venezuelas damaliger Präsident Hugo Chavez die Rückführung der 211 Tonnen Gold des Landes, die bei ausländischen Banken gelagert wurden, gefordert. Bis Januar 2012, so heißt es im Artikel, seien schließlich 160 Tonnen an Goldbarren nach Venezuela zurückgebracht worden.

Auch, wenn eine Bestätigung der Vereinbarung von offizieller Seite bislang ausblieb, so wird inzwischen bereits gerätselt, was Goldman Sachs mit dem Gold Venezuelas unternehmen wird. Müssen wir möglich mit einer weiteren Manipulation des Goldpreises rechnen oder erhalten die westlichen Zentralbanken womöglich endlich einen Teil des von ihnen verliehenen Goldes zurück?


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