Solarworld & Bosch: "Fusion zwischen Blindem und Einäugigem"
11.11.2013 | DAF
Im Interview gehen wir mit Alfred Maydorn vom Anlegermagazin DER AKTIONÄR der Frage nach, wieso sich der insolvenzgefährdete Konzern Solarworld eine Übernahme der Bosch-Solar-Sparte antun möchte. Außerdem wird über den Offshore-Beschluss der großen Koalition diskutiert.
SPD und CDU wollen die Förderung für Windkraftwerke senken. Bei Nordex hat diese Nachricht für richtig negative Bewegung gesorgt, die Aktie verlor bisher über 23 Prozent. Laut Alfred Maydorn ist die Rallye bei Nordex nun erst einmal zu Ende. Er geht davon aus, dass diese Nachricht den Kurs noch länger belasten wird. Verunsicherung sei an der Börse immer sehr unangenehm. Auch an Land, also Onshore, müsse Nordex mit Drosselungen rechnen. "Es ist noch nicht klar, wie stark sie ausfallen werden", sagt Maydorn. Wenigstens gibt es etwas bessere News aus der Solarbranche.
Maydorn hierzu: "Die Solarbranche ist definitiv im Aufwind, wenn auch nicht in Europa. Hier wird sie bestenfalls stagnieren. Aber außerhalb von Europa gibt es einen wahrhaften Solarboom in China, in Japan und in den USA." Außerdem geistert noch das Gerücht umher, dass Solarworld die Bosch-Solar-Sparte übernehmen möchte. Laut Maydorn ist nicht die Übernahme das große Problem, denn man könne davon ausgehen, dass Solarworld für diese unrentable Sparte von Bosch nichts bezahlen muss. Viel akkuter sei die Frage, wieso sich Solarworld einen neuen Verlustbringer ans Bein binden möchte. "Hier fusioniert der Blinde mit dem Einäugigen", fasst der Experte zusammen.
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