Basismetalle: Blick nach China
08.11.2013 | Achim Wittmann (LBBW)
Das Zentralkomitee tagt
In den nächsten Tagen dürften die Blicke der Akteure an den Metallmärkten einmal mehr nach China gerichtet sein. Dort trifft sich von Samstag bis Dienstag das chinesische Zentralkomitee zum dritten Mal seit der Amtsübernahme von Präsident Xi Jinping. Im Rahmen dieses sogenannten dritten Plenums wurden in der Historie unter Deng Xiaoping bereits zwei Mal weitreichende Veränderungen verkündet.
Chinesische Regierungsmitglieder haben auch für dieses Jahr umfassende und tiefgreifende Reformen angekündigt und somit die Erwartungen an die neue Führungsgeneration unter Xi Jinping geschürt. Marktbeobachter gehen jedoch davon aus, dass allenfalls moderate Veränderungen angekündigt werden. Aus ökonomischer Sicht dürften diese die Themen Generalüberholung des Finanzsystems sowie weitere Öffnung und Förderung der Marktwirtschaft bspw. durch Privatisierungen berühren. Für die Metallmärkte von Bedeutung dürften Aussagen zu geplanten Investitionsprogrammen sowie zum Umgang mit am Markt herrschenden Überkapazitäten, insbesondere in den Sektoren Stahl und Aluminium sein.
Kupferimporte rückläufig
China ist mit Anteilen von gut 40% an der Nachfrage nach den jeweiligen Industriemetallen der entscheidende Marktakteur. Aber auch auf der Produktionsseite haben die Chinesen in den letzten Jahren massiv Kapazitäten aufgebaut. Dies gilt insbesondere für Aluminium und Nickel. Die Nachfrage nach Aluminium wird mittlerweile durch die Produktion eigener Hütten gedeckt. Im Falle von Nickel versorgt das Land seine Stahlproduktion mit der Herstellung des qualitativ minderwertigeren Nickel Pig Iron.
Der Kupferverbrauch wird dagegen nach wie vor mit einem nennenswerten Anteil über Importe raffinierten Kupfers gedeckt. Diese sind heutigen Meldungen zufolge im Oktober um 11% gegenüber dem Vormonat gefallen. Angesichts der einwöchigen Ferien und weniger attraktiver Arbitragemöglichkeiten durch geringere Preisunterschiede war dies jedoch erwartet worden. Im Vergleich zum Vorjahr lagen die Importzahlen knapp 25% höher. Marktbeobachtern zufolge meldeten vereinzelte Kupferverarbeiter zuletzt steigende Ordereingänge und damit einen höheren Bedarf auf der Beschaffungsseite.
© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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