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Wie geht es weiter mit den Edelmetallen? - Prognosen der Société Générale

08.11.2013  |  GoldSeiten

Die Analysten der französischen Großbank Société Générale haben jüngst eine neue Einschätzung der Entwicklung der Edelmetallpreise vorgenommen. Ihre Prognose: Gold und Silber werden in den kommenden Jahren einen weiteren Preisrückgang erfahren, während die Preise für Platin und Palladium leicht steigen werden.


Gold

Das gelbe Metall sei infolge des Schuldenkonsens in den USA und dank eines schwächeren Dollars sowie niedrigerer Anleiheerträge zunächst auf um die 1.350 USD je Unze gestiegen und hätte damit fast 100 USD über dem Tiefstand im Oktober gelegen. Die wenig zufriedenstellenden Wirtschaftszahlen aus den USA, die niedrige Inflationsrate der Eurozone und die finanzpolitische Situation Japans würden auch weiterhin weltweit zu einer lockeren Geldpolitik führen. Eine sich daraus ergebende Fortführung der quantitativen Lockerung könnte den Rückgang des Goldpreises weiter verlangsamen. Zudem sei die inverse Beziehung zwischen zehnjährigen Anleiheerträgen und dem Goldpreis in den letzten Wochen allmählich wieder zu einem Ausgleich gelangt.

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Bezüglich der Goldnachfrage konzentriert sich die französische Bank neben den zwei wichtigsten Konsumenten Indien und China auch auf den Mittleren Osten. Dort sei Gold als Investition dank der Anfang des Jahres gesunkenen Preise wieder attraktiver geworden und die Nachfrage im Jahresvergleich um 90% gestiegen. Nicht ganz so stark, aber immerhin um 19% im ersten Halbjahr 2013 gegenüber dem gleichen Zeitraum 2012, sei auch der Schmuckkonsum gestiegen.

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In den letzten Wochen sei die Nachfrage infolge der leicht gestiegenen Goldpreise, sowohl im Schmuck- als auch Investementbereich zurückgegangen. Trotz der Diwali-Feiertage sei der Schmuckkonsum wieder auf einem normalen Level, während das Investitionsbedürfnis in Gold weiterhin auf historischen Höchstständen bleibe. Vor allem in den westlichen Ländern habe dieses Verhalten dem Goldpreis Auftrieb gegeben, die Nachfrage von Schwellenländern habe gleichzeitig einen soliden Boden geschaffen.

Dennoch würde es sich den Experten zufolge dabei nur um eine Pause in einem zyklischen Abstieg handeln, der in den letzten Jahren begonnen und noch einiges vor sich habe. Bereits jetzt würde der durch den Preis bedingte Nachfrageanstieg an Schwung verlieren. Auch die bevorstehende Verschärfung der Finanzpolitik, die zwar später als geglaubt aber definitiv eintreten würde, werde den Abwärtstrend unterstützen. So rechnet die französische Großbank zum Jahresende mit einem Goldpreis von 1.200 USD. Diesen Kurs werde das gelbe Metall fortsetzen und könnte bei korrekter Vorhersage der Analysten nächstes Jahr sogar unter 1.100 USD je Feinunze sinken.


Silber

Bei Silber ist die Société Générale zunächst leicht optimistisch. Zuflüsse bei ETFs in Höhe von 73,3 Tonnen auf somit 22.113 Tonnen würden sich ebenso positiv auswirken wie der vorübergehende Anstieg des Goldpreises, von dem das weiße Metall naturgemäß profitiert. Doch aufgrund der leicht gesunkenen Gold-Silber-Ratio und der Unfähigkeit von Silber, den begonnen Aufwärtstrend fortzuführen, erwarten die Experten einen Preis von 21,00 USD je Unze für das letzte Quartal 2013 und 19,00 USD für 2014.


Platin und Palladium

Für Platin und Palladium sieht die französische Großbank wesentlich positivere Preisentwicklungen.

Bei Platin würden zunächst drohende Streiks in Südafrika und ein leicht stärkerer US-Dollar gegenüber Euro, Yen und Rand den Anstieg abschwächen. Auch der Widerstand bei etwa 1.474 USD je Unze könne einen zu starken Preiszuwachs verhindern. Dank stetig steigender Nachfrage und einer wachsenden Differenz zum Goldpreis werde das Edelmetall aber dennoch weiter zulegen können, auf 1.525 USD im vierten Quartal. Auch für den weiteren Verlauf prognostizieren die Experten steigende Preise auf bis zu 1.590 USD je Unze im nächsten Jahr.

Palladium könne den Anschluss an das Schwesterelement erneut nicht halten und vergrößere die Differenz. Über 750 USD je Unze habe sich außerdem ein starker Widerstand gebildet. Die Exporte Russlands in die Schweiz blieben zwar auf einem insgesamt niedrigen Level, seien aber dennoch gestiegen. Auf Grundlage dieser Überlegungen werde Palladium eine nicht ganz so starke Entwicklung wie Platin vorweisen, könne aber immerhin im letzten Quartal dieses Jahres 765 USD je Unze erreichen und 2014 durchschnittlich 835 USD.


© Redaktion GoldSeiten.de