Sentry Investments: Weltweite Geldschöpfung gibt dem intrinsischen Wert von Gold Auftrieb
01.08.2013 | GoldSeiten
Jon Case und Keith MacLean von Sentry Investments, einem der größten kanadischen Vermögensverwalter, der derzeit Assets über mehr als 10 Mrd. USD unter Kontrolle hat, darunter 1 Mrd. USD an Edelmetall- und Rohstofffonds, äußerten sich kürzlich in ihrem Kommentar mit dem Titel "Gold and Goldilocks" zur aktuellen Lage des Goldpreises und dessen Zukunftsaussichten sowie zur Frage, ob sich das Gold der Welt allmählich vom Westen in den Osten verlagert.
Was dürfen wir vom Goldpreis erwarten?
Nach Meinung der Experten sind all diejenigen Faktoren, die ein Steigen des Goldpreises begünstigten, auch nach dem starken Rückgang während der letzten Wochen und Monate existent. Allen voran wäre da die stetig zunehmende globale Geldschöpfung im Zuge der quantitativen Lockerung von etwa 2 Bio. USD innerhalb eines Jahres - dies entspreche rund 30% der 6,8 Bio. USD, die all das Gold der Welt, d.h. Rund 176.000 Tonnen, bei einem Preis von 1.200 USD je Unze (offiziell) wert wäre.
Obgleich der niedrige Goldpreis in den vergangenen Wochen so manchem Bergbauunternehmen schwer zugesetzt hat und das Schließen einiger Minen forcierte, was Case und MacLean als Anzeichen eines bevorstehenden Tiefstpreises werteten, zeigen sich die Experten davon überzeugt, dass die globale Geldschöpfung dem intrinsischen Wert des gelben Metalls langfristig Auftrieb geben wird.
Bewegung von West nach Ost?
Wie Case und MacLean weiter äußerten, wären seit Erreichen eines neuen Rekordes der ETF-Goldbestände im vergangenen Dezember 34,3 Mio. Unzen Gold liquidiert worden. Davon stammen 58% aus den ETF-Produkten, 13% aus den Long-Positionen und 29% aus den Leerverkäufen der COMEX. Mit anderen Worten: Etwa 70% des jüngsten Verkaufsdrucks an der COMEX stammten von Shorts mit Papiergold. Sollten nun die Käufer dieser Short-Positionen ihr Recht ausüben, so Case und MacLean, dann könnten sie dieses einfordern und liefern lassen.
Doch wer sind die Käufer? In den vergangenen Wochen wurde in den Medien vielfach darüber gesprochen, dass sich die Goldbestände immer stärker vom Westen in den Osten verlagern würden. Case und MacLean zufolge ist ein derartiger Trend unbestritten und hat trotz des schwachen Preises zu ungewöhnlich vielen Forderungen physischen Goldes geführt. Nach Meinung der Experten ist es durchaus denkbar, dass Händler Papiergold zu einem immens niedrigen Preis in Nordamerika kauften, um dann die Lieferung des physischen Goldes zu verlangen und dieses wiederum zu hohen Aufgeldern in Shanghai zu verkaufen.
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