E.ON und RWE: "Bewertungstechnisch sicherlich einen Blick wert"
04.07.2013 | DAF
Die deutschen Versorgeraktien E.ON und RWE waren im ersten Halbjahr klare Underperfomer. Während die E.ON-Aktie seit Jahresanfang rund 14 Prozent verloren hat, steht bei RWE ein Verlust von 28 Prozent zu Buche. "Bewertungstechnisch sind die beiden Aktien sicherlich einen Blick wert", so Analyst Aaron Alber, Raiffeisen Bank International. Allerdings: "Es fehlen im Moment schon noch die positiven Treiber."
Aktien von E.ON und RWE haben seit ihren Allzeithochs Anfang 2008 fast 80 Prozent an Wert eingebüßt. Für die katastrophale Performance beider Versorgeraktien in den letzten fünf Jahren gibt es mehrere Gründe: "Neben der mit Fukushima verbundenen Abkehr von der Laufzeitverlängerung und eben der Entschlussfassung, die Kerntechnologie nicht mehr als Brückentechnologie nutzen zu wollen, schaffen zahlreiche strukturelle Probleme Schwierigkeiten bei den deutschen Versorgern", so Alber.
"Zum einen ist das die mit dem Wirtschaftseinbruch verbundene Überkapazität auf dem europäischen Versorgungsmarkt, der natürlich jetzt durch den Ausbau der Erneuerbaren noch beschleunigt wird." Zum anderen sei der Strompreis massiv unter Druck geraten, was die Margen im Stromerzeugungsgeschäft belastet habe. "Wenn wir auf die Margen bei der Verstromung von Kohle blicken, so haben sich die stabil gehalten. Allerdings sind die Margen aus der Verstromung von Gas von zehn Euro plus im Jahr 2009 auf aktuell in Deutschland minus 18 Euro gesunken und das ist natürlich sehr dramatisch!"
Ob der Experte Besserung für E.ONs Gaskraftwerke, wenn die EU laut neuem Beschluss rund 900 Millionen CO2-Zertifikate aus dem Markt nehmen wird, und ob sich ein Einstieg bei E.ON und RWE jetzt lohnen könnte, verrät Aaron Alber im Interview.
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