Ölpreis weiter im Seitwärtstrend zwischen 90 -120 Dollar
30.04.2013 | DAF
Schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China und den allmählich stärker werdenden US-Dollar sieht Michael Blumenroth, Zertifikateexperte bei der Deutschen Bank X-markets, als Hauptgründe für den schwächelnden Ölpreis. Speziell beim Ölpreis der Nordseesorte Brent waren auch eine schwache Nachfrage in Südeuropa, sowie enttäuschende Konjunkturzahlen und Gewinnwarnungen der Autoindustrie maßgebend, dass die 120 US-Dollar nicht gehalten werden konnten.
Für das zweite Halbjahr sehen die Mehrzahl der Analysten den Brent-Ölpreis zwischen 112 und 115 US-Dollar. Der Optionsscheinmarkt zeigt, so der Zertifikateexperte, dass ein Ölpreis von 100 US-Dollar am Jahresende angenommen wird. Wichtig dabei ist, dass die Konjunktur in China sich wie dem Szenario zugrunde liegend entwickelt. Denn, so Blumenroth, die Nachfrage der Chinesen ist eine wichtige Komponente für die weitere Entwicklung des Ölpreises. "Während die USA immer weniger Öl importieren muss, wächst der Bedarf in China", erklärt der Zertifikateexperte.
Ein grösseres Risiko für den Ölpreis wäre, laut Blumenroth, ein weiteres Erstarken des US-Dollars gegen die Hauptwährungen. Ein 10 Prozent stärkerer US-Dollar Index, ist laut Analysten vorstellbar, was den Ölpreis auf 93 US-Dollar bringen kann. Allerdings ist festzuhalten, dass die OPEC-Staaten rechtzeitig das Angebot einschränken würden, um den Ölpreis zu stützen. Die Gewinnschwelle für die Mehrzahl der Golf-Anrainerstaaten als Ölproduzenten liegt um die 80 US-Dollar pro Barrel.
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