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Basismetalle: Preise unter Druck

22.04.2013  |  Achim Wittmann (LBBW)

Schwache Performance im bisherigen Jahresverlauf

Gemessen am LMEX verzeichneten die Industriemetalle im bisherigen Jahresverlauf einen Verlust von knapp 10%. Hintergrund für die schwache Entwicklung der Industriemetalle ist zum einen die Sorge um die weltwirtschaftliche Entwicklung. Zum anderen dürfte der starke Einbruch des Goldpreises das Sentiment für die Assetklasse Rohstoffe insgesamt deutlich getrübt haben. Darüber hinaus macht sich bei Kupfer das steigende Konzentratangebot zunehmend bemerkbar.

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Geringeres Wachstum in China in Q1

Mit einem durchschnittlichen Anteil von über 40% an der globalen Nachfrage, ist der chinesische Markt für die Basismetalle von entscheidender Bedeutung. Daher fiel die Reaktion auf die Bekanntgabe des Wirtschaftswachstums für das erste Quartal auch entsprechend negativ aus. Dieses war entgegen der Prognosen im Vergleich zum Vorjahr auf 7,7% nach 7,9% im vorangegangenen Quartal zurückgegangen. Aufgrund der expansiven Geldpolitik sowie der geplanten Infrastrukturmaßnahmen bleiben wir jedoch für das Gesamtjahr weiterhin optimistisch.

Auch der Internationale Währungsfonds hat seine diesjährige Wachstumsprognose für China nur leicht um 0,1%-Punkte auf 8,0% reduziert. Somit gehen wir auch weiterhin von einer Belebung der Metallnachfrage aus dem Reich der Mitte im weiteren Jahresverlauf aus. Ein Indikator für eine künftig anziehende physische Nachfrage könnten dabei die Zollagerbestände sein, die Medienbericht zufolge zuletzt deutlich zurückgegangen sind.

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Produktionskosten als Preisuntergrenze

Mit Blick auf die Lagerbestände zeigt sich derzeit eine insgesamt gute Versorgungslage an den Metallmärkten, wobei das Bild speziell bei Aluminium und Zink durch die Auslieferungsproblematik einzelner LME-Lagerhäuser sowie der Präsenz von Finanzinvestoren verzerrt ist. Eine deutliche Zunahme der Lagerbestände war zuletzt bei Kupfer zu beobachten.

Bei Aluminium und Nickel haben die Preisrückgänge dazu geführt, dass für einen nicht unerheblichen Teil der Anbieter die Produktionskosten mittlerweile über den Marktpreisen liegen, was mittelfristig zu Angebotsanpassungen führen und den Spielraum für weitere Preisrückgänge deutlich reduzieren dürfte. Insgesamt gehen wir auf Basis unseres nach wie vor freundlichen weltweiten Konjunkturszenarios von deutlich höheren Industriemetallpreisen im weiteren Jahresverlauf aus.

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© Achim Wittmann
Investmentanalyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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