Marktbericht Edelmetalle: Vorfreude bei Gold und Silber
04.09.2012 | EMFIS
New York - (www.emfis.com) - Gold und Silber konnten den Aufwärtstrend zu Wochenbeginn fortsetzen - allerdings war der Anstieg nicht ganz so stark wie am Freitag, was auch daran lag, dass die US-Märkte aufgrund eines Feiertages geschlossen waren.
Der Comex Gold Future stieg heute im frühen Handel um 0,1 Prozent auf 1.693,84 US-Dollar pro Unze. Dies ist der höchste Stand seit fünfeinhalb Monaten. Der Silber-Future verbesserte sich um 0,2 Prozent auf 32,16 US-Dollar, den höchsten Stand seit viereinhalb Monaten.
Der Future für Platin verteuerte sich heute um 0,4 Prozent auf 1.550,25 US-Dollar, während der Future für Palladium ein Plus von 1,0 Prozent auf 633,47 US-Dollar verzeichnete.
Draghi sorgt für Phantasie
Nachdem in den Medien berichtet wurde, dass EZB-Chef Mario Draghi im Gespräch mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments seinen Plan zum Ankauf von Anleihen pleitegefährdeter EU-Staaten verteidigt haben soll, legten die Edelmetallkurse zu. Nun wird fest damit gerechnet, dass Draghi am Donnerstag nach der EZB-Sitzung weitere Details verraten wird.
Auch diverse schwache Industriedaten haben zu Wochenbeginn die Hoffnung auf breit angelegte Konjunkturpakete in China, den Vereinigten Staaten und Europa geschürt. In den nächsten Tagen stehen zudem noch aktuelle US-Arbeitsmarktdaten an, die einen Hinweis darauf geben könnten, ob die US-Fed in der nächsten Woche das vielbeschworene QE3-Programm anlaufen lässt. Allerdings könnte dies in einer massiven Enttäuschung resultieren, da die US-amerikanischen Währungshüter bislang noch nie Anleihenkäufe angekündigt haben, ohne dass es zuvor einen massiven Einbruch bei den Leitindizes gab.
Gefährliche Lage
Bei Gold und Silber hat sich die Situation bislang nicht verändert. Die Edelmetalle sind immer noch extrem überkauft. Zusammen mit den hohen Short-Eindeckungen der kommerziellen Marktteilnehmer ergibt dies eigentlich eine Gemengelage, die typisch für einen anstehenden Kursrutsch wäre. Dass es zuvor noch ein wenig aufwärts gehen könnte, ist jedoch nicht ausgeschlossen.
Gold konnte am Freitag deutlich aus dem Konsolidierungsdreieck ausbrechen, dass sich seit dem letzten Jahr herausgebildet hat. Bei 1.700,00 bis 1.720,00 US-Dollar befindet sich eine recht störrische Widerstandszone. Nach einem Ausbruch aus diesem Dreieck wäre jetzt ein Rücksetzer zum Ausbruchsniveau bei etwa 1.650,00 US-Dollar normal. Sollte der Kurs jedoch wieder unter diese Marke einbrechen, wäre der derzeitige Ausbruch als Fehlsignal zu werten.
Silber wäre bei Kursen, die nachhaltig über 32,10 US-Dollar liegen, ebenfalls aus dem Konsolidierungsdreieck ausgebrochen und hätte ein Kurspotenzial bis in den Bereich von zirka 36,00 US-Dollar. Unter 31,00 US-Dollar besteht die Chance, dass die Bären wieder die Führung übernehmen.