Profitieren BayWa und K+S von der Dürre in den USA?
27.08.2012 | DAF
In den USA herrscht die schlimmste Dürreperiode seit 100 Jahren. Viele deutsche Politiker fordern, den Verkauf des Treibstoffs E10 an deutschen Tankstellen einzustellen. Weil Agrarrohstoffe für Biosprit angebaut und verarbeitet werden, verhungerten in weiten Teilen der Welt Menschen, so die Kritiker. Ob das stimmt, ob der Verkaufsstopp von E10 helfen würde und was das für den Agrarhändler BayWa und den Düngemittel-Hersteller K+S bedeutet, beantwortet Marc Gabriel, Analyst beim Bankhaus Lampe, in diesem "Small & Midcap Report".
Durch die große Dürre in den USA steigen die Getreidepreise, davon ist auch der Agrar- und Rohstoffhändler BayWa betroffen. "Je nachdem, wie sich die Preise an den Agrarmärkten noch entwickeln", sagt Marc Gabriel, Analyst beim Bankhaus Lampe. Wenn die Ernte eingefahren ist, könnten die Preise durchaus weiter steigen, so der Experte.
In Deutschland fordern einige Politiker, den Verkauf des Biosprits E10 einzustellen, er trage zu einem noch höheren Getreipreis bei und sorge in manchen Teilen der Welt für Hunger. Gabriel hält das für Polemik, Agrarrohstoffe generell für die Produktion von Treibstoffen auszuschließen, hält er für falsch: "Wir wissen alle, dass Erdöl endlich ist und früher oder später werden wir eben auf Biosprit umsteigen müssen." Dabei fahren laut Gabriel die Franzosen längst mit E20 und die Brasilianer mit E100. BayWa hatte im zweiten Quartal den Umsatz um 32,3 Prozent gesteigert auf 2,91 Milliarden Euro. Das EBIT war um 1,8 Prozent auf 84,5 Millionen Euro erhöht worden. "Operativ ist die BayWa auf einem sehr, sehr guten Weg", so der Experte.
K+S handelt mit Düngemitteln und profitiert vom Anbau von Agrarrohstoffen. "Das Kali- und Magnesiumgeschäft ist wieder deutlich besser geworden in diesem Jahr", sagt Marc Gabriel, Analyst beim Bankhaus Lampe. K+S sei auf dem Weg, Rekorde beim EBIT zu erzielen. Die Dürre in den USA habe aber keine Auswirkungen auf das Geschäft von K+S, da das Unternehmen in Nordamerika nicht engagiert sei. Allerdings produzierten die Südamerikaner mehr und fragten entsprechend auch mehr Düngemittel nach, so der Experte. K+S hatte im zweiten Quartal Umsatz und EBIT um jeweils rund 20 Prozent erhöht.
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