CoT-Signale der Metalle per 22.06.2012
25.06.2012 | Dr. Jürgen Müller (EG für Gold und Silber)
Trotz der Kursverluste der Metalle in den letzten Tagen ist charttechnisch kein Schaden für bullisch eingestellte Investoren entstanden.
a) Gold:

Abb. 1: Gold-Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche). Bildquelle: netdania.com
Der Wochenchart von Gold zeigt, dass die letzte Woche ca. 40 Dollar über der waagerechten Unterstützung schloss. Der Wochentiefkurs von 1558 Dollar liegt über den Tiefstkursen der Wochen von 14. Mai bis 8. Juni 2012, sodass sich nach wie vor aus den letzten 6 Wochenkerzen ein Aufwärtstrend konstruieren lässt. Die obere Widerstandslinie der letzten 16 Wochen ist exakt eine Parallelverschiebung der rot eingezeichneten übergeordneten Widerstandslinie.

Abb. 2: Goldpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).
Stand Dienstag 19.6. bauten die Commercials ihre Netto-Shortposition weiter von -158.790 auf -163.691 Kontrakte aus, liegen aber mit diesem Wert noch immer in einem langjährigen Extrembereich. Die Kursgraphik in Abb. 2, die nur mit den Schlusskursen von Dienstagen gebildet wird, zeigt, dass die alte langjährige Unterstützungslinie nicht neu definiert werden musste.

Abb. 3: Goldpreis (tägliche Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, linke Skala) Februar 2012 - heute.
Abbildung 3 zeigt den Müller-System-Index (MSI) von Februar 2012 bis heute. Durch den Kursabfall der letzten Woche stieg der Index wieder über einen Wert von 1. Auf der sicheren Seite sollte man sein, wenn der Goldkurs die bereits zuvor definierte Widerstandslinie, die derzeit bei ca. 1620 Dollar verläuft, überwindet. Den Goldschein im Musterdepot habe ich nicht verkauft, da die CoT-Konstellation nach wie vor steigende Kurse impliziert.
b) Kupfer:
Bei Kupfer werden die Kurse der London Metal Exchange (Quelle ariva.de) verwendet da dieser leichter verfügbar sind. Die Preiskorrelation zu den Comex-Preisen sind jedoch nach godmode-trader.de langfristig bei 1 (siehe www.godmode-trader.de/Comex-Kupfer/Comex-Kupferpreis/Korrelationen).

Abb. 4: Kupferpreis (Dienstag-Schlusskurse der London Metal Exchange LME, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).
Die Commercials bauten ihre Shortkontrakte leicht 779 auf -19084 Kontrakte aus, sind damit aber wie beim Gold noch immer auf einem langjährigen Extremniveau. Da der Graph in Abb. 4 mit den Dienstags-Schlusskursen dargestellt ist (in Korrleation zu den CoT-Reporten), zeigt der folgende Tageschart die aktuelle Situation hinsichtlich des charttechnischen Dreieckes besser.

Abb. 5: Kupferpreis (Tagesschlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, linke Skala) Juni 2011 bis heute.
Zuvor schrieb ich:"Der Kupferpreis kann also durchaus noch weiter fallen, um ein neuerliches MSI-Kaufsignal zu generieren, welches dann beachtet werden kann". Genau dies ist nun eingetreten. Der Kupferpreis ist exakt auf der Unterstützungslinie gefallen und hat den MSI-Wert dadurch wieder steigen lassen. Wenn die Widerstandslinie, die derzeit bei ca. 7.500 Dollar verläuft, überwunden wird, werde ich einen Long-Schein auf Kupfer in das Musterdepot aufnehmen. Schlusskurs 22.6. war 7.346 Dollar (Quelle ariva.de).
c) Silber:

Abb. 6: Silber-Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche). Bildquelle: netdania.com
Auch bei Silber endete die letzte Handelswoche innerhalb des zuvor definierten Dreiecks. Der Williams %R Indikator fiel wieder auf einen Wert von nahe -100 zurück, was in der Vergangenheit immer einen guten Zeitpunkt für einen Kauf war, siehe z.B. Februar 2010 oder Juli 2011.

Abb. 7: Silberpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).
Die Commercials bauten bei Silber ihre Netto-Shortposition wieder leicht ab, der Dienstags-Schlusskurs endete genau auf der langjährigen Unterstützungslinie (siehe rote Kreise in Abb. 7).

Abb. 8: Silberpreis (Tagesschlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, linke Skala) Dezember 2011 bis heute.
Der MSI-Wert stieg aufgrund des Kursrückgangs wieder an, es gilt nach wie vor die zuvor gemachte Aussage, dass die Überwindung der aktuellen Widerstandslinie abgewartet werden sollte. Diese verläuft aktuell bei ca. 29 Dollar.
d) Platin:
Bei Platin bauten die Commercials ihre Netto-Shortpositionierung in der letzten Woche stark von -17.990 auf -21.770 Kontrakte aus.

Abb. 9: Platinpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).
Der Dienstags-Schlusskurs lag genau auf der langjährigen Unterstützungslinie, die bereits zuvor definiert worden war. Die zweite langjährige, steigende Unterstützungslinie musste aufgrund des aktuellen Kursrückgangs neu definiert werden.

Abb. 10: Platinpreis (Tagesschlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, linke Skala) Sept. 2011 bis heute.
Der MSI zeigt auch bei Platin einen steigenden Wert, d.h. ist auf dem Weg zu einem neuen Kaufsignal. Mit neue Positionen sollten man warten, bis die eingezeichnete Widerstandslinie überwunden wurde. Stopp-Loss ist die ebefalls eingezeichnete Unterstützungslinie.
e) Palladium:
In Analogie zu Platin bauten die Commercials auch beim Palladium ihre Netto-Shortposition stark aus.

Abb. 11: Palladiumpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).
Und ebenfalls wie beim Platin schloss der Kurs am Dienstag 19.6. exakt auf der mehrjährigen Unterstützungslinie.

Abb. 12: Palladiumpreis (Tagesschlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, linke Skala) Februar 2011 bis heute.
Der MSI zeigt auch bei Palladium einen steigenden Wert, d.h. ist auf dem Weg zu einem neuen Kaufsignal. Mit neue Positionen sollten man warten, bis eine der beiden eingezeichneten Widerstandslinien überwunden wurde. Eine optimistischere Variante wäre natürlich abzuwarten, ob der Kurs noch weiter bis zur Unterstützungslinie fällt und dort wieder dreht.
Zusammenfassung:
Trotz der Kursrückgänge der letzten Woche sehen die Charts und die CoT-Daten nicht wirklich schlecht aus. Vielleicht sollten letztmalig die schwachen Hände aus den Metallmärkten geschüttelt werden, bevor ein neuerlicher Anstieg starten kann.
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