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Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber - Weiter mit der Hängepartie

21.06.2012  |  EMFIS

New York - (www.emfis.com) - Big Ben hat gesprochen und wie erwartet sind die Edelmetallkurse nach unten abgedriftet. Jetzt beginnt der Kampf um die erste wichtige Unterstützung.

Der Comex Gold Future für August fiel gestern um 0,5 Prozent auf 1.615,80 US-Dollar pro Unze. Der Silber-Future für Juli stieg unterdessen 0,1 Prozent auf 28,39 US-Dollar. Platin gab 0,9 Prozent ab auf 1.466,80 US-Dollar, während sich der September-Future für Palladium um 1,6 Prozent auf 619,50 US-Dollar verbilligte.


Kein QE3, dafür Twist

Bereits vor der Fed-Veröffentlichung sind die Kurse von Gold und Silber gestern gefallen. Auslöser war die Bildung der griechischen Regierung. Die Kursentwicklung ist derzeit extrem politisch geprägt. Da sich die Krise in Europa durch diese Regierungsbildung wieder etwas entspannt hat, ist auch die Wahrscheinlichkeit geringer geworden, dass die Notenbanken Geld drucken werden, um das System aufrecht zu erhalten. Sollte dies nicht kommen, wäre es tendenziell schlecht für die Entwicklung der Edelmetallkurse.

Unmittelbar nach der Veröffentlichung des Fed-Statements brachen die Kurse ein, da nur die Operation Twist verlängert wird und der dicke Hammer QE3 noch nicht hervorgeholt wurde. Zwar konnten sich die Edelmetalle daraufhin wieder erholen, doch im asiatischen Handel ging es dann wieder bergab.


Gold und Silber an potentiellem Wendepunkt

Bereits gestern hatten die Kurse die wichtige Unterstützungszone angetestet. Beil Gold liegt diese Marke bei 1600,00 US-Dollar, bei Silber bei 28,00 US-Dollar. Nach einer kurzen Erholungsphase sind die Kurse in der Nacht wieder zurückgegangen und ringen nun mit dieser Unterstützung.

Sollte Gold die horizontale Unterstützung bei 1600,00 US-Dollar durchbrechen, steht ein Test der massiven Unterstützungszone zwischen 1550,00 und 1500,00 US-Dollar auf dem Plan. Nach oben hin wird der Kurs momentan durch die 50-Tages-Linie kapp über 1620,00 US-Dollar begrenzt.

Ganz ähnlich sieht es bei Silber aus, wobei angemerkt werden muss, dass die Performance des Weißmetalls im asiatischen Handel noch schwächer war, als bei Gold. Nun steht ein Kampf um die horizontale Unterstützung knapp unter 28,00 US-Dollar an. Danach droht ein Test der massiven Unterstützungszone zwischen 27,00 und 26,00 US-Dollar. Erst ein Ausbruch aus dem Trendkanal, der aktuell knapp unter 29,20 US-Dollar liegt, wäre bullish zu werten.

Höchst interessant ist gerade die Situation von Platin: In den letzten sechs Wochen hatte sich eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausgebildet. Normalerweise spricht dies für steigende Kurse. Doch nach einem Rückzug an die Scheitelachse kommt der Platinkurs nicht mehr weiter. Sollte sich der Preis jetzt nicht bekriegen, droht ein Abbruch der SKS-Formation.