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Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber setzen Erholung fort

21.05.2012  |  EMFIS

New York - (www.emfis.com) - Gold, Silber und Platin haben ihren Aufwärtstrend am Freitag weiter fortgeführt. Nach der starken Performance am Wochenende scheinen selbst Gold-Bullen, die bislang nicht gerade viel zu lachen hatten, wieder über Investitionen im Goldsektor nachzudenken. Mittelfristig droht allerdings akute Rückschlaggefahr ...

Der Comex Gold Future für Juni stieg am Freitag um 1,1 Prozent auf 1.591,90 US-Dollar pro Unze. In der vergangenen Woche legte das gelbe Metall immerhin 0,5 Prozent zu. Der Silber-Future stieg um 2,5 Prozent auf 28,72 US-Dollar. Im Wochenvergleich wurde allerdings ein Minus von 0,6 Prozent verzeichnet. Platin verteuerte sich unterdessen um 0,4 Prozent auf 1.459,30 US-Dollar, während der Unzen-Preis für Palladium um 0,4 Prozent auf 603,60 US-Dollar fiel.


Philly-Index beflügelt

Die Märkte befinden sich weiterhin im Krisen-Modus. Allerdings scheinen die Edelmetalle langsam wieder ihren Nimbus als sicherer Hafen ausspielen zu können. Marktbeobachter erklärten den Kursanstieg am Freitag mit dem enttäuschend ausgefallenen Philadelphia Fed Index, der die Chancen auf eine quantitative Lockerung seitens der US-Fed erhöhe. Im Fokus steht jedoch auch weiterhin vorrangig die Schuldenkrise in Europa. Der G8-Gipfel, der am Wochenende in Camp David stattfand, hat nur heiße Luft produziert und konnte somit die Unsicherheit an den Märkten nicht verringern.

Kurzfristig ist es denkbar, dass die Edelmetalle von der angespannten Wirtschaftslage profitieren könnten, zumal sie sich ohnehin gerade in einer technischen Reaktionsphase befinden. Gold hat nach oben hin bis maximal 1700 US-Dollar Erholungspotenzial, Silber bis knapp über 30 US-Dollar. Dann wäre eine weitere Richtungsentscheidung unausweichlich.

Störfeuer von den Märkten?

Allerdings hängt derzeit die Gefahr eines Börsencrashs wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Der Volatilitätsindex sieht besonders ominös aus und deutet darauf hin, dass die Leitindizes bald auf Talfahrt gehen könnten. Hinzu kommt der erstarkte US-Dollar, der nach der aktuellen Schwächephase noch weiteres Aufwärtspotenzial besitzt.

Da die US-Indizes gerade sehr überkauft sind, ist zumindest eine kurzfristige Erholungsphase an den Aktienmärkten denkbar. Es ist jedoch noch nicht absehbar, wie die Edelmetalle reagieren werden, wenn danach der große Rutsch folgen sollte. Pessimisten gehen derzeit davon aus, dass auch Gold und Silber in den Abwärtsstrudel gerissen werden, so wie es bereits im Jahre 2008 beim Marktcrash geschah.

Langfristig gesehen müssen auf jeden Fall die Unterstützungen halten, die zuletzt wieder bestätigt wurden. Bei Gold liegt sie bei zirka 1550,00 US-Dollar, bei Silber auf etwa 27,50 US-Dollar. Sollte dieser Bereich deutlich unterschritten werden, droht ein rascher Abverkauf.