Gold als Zahlungsmittel für Öllieferungen aus dem Iran - steigt nun der Goldpreis?
25.04.2012 | GoldSeiten
Bereits seit Monaten wird über Gold als Zahlungsmittel für Öllieferungen aus dem Iran spekuliert. Jüngst nahm sich auch Forbes-Autor Gordon G. Chang diesem Thema an.
Laut Chang will Peking die Sanktionen gegen den Iran umgehen, indem Gold als Zahlungsmittel für Käufe von iranischem Öl eingesetzt wird. In der Vergangenheit wurden bereits chinesische Produkte gegen Öl aus dem Iran getauscht, neben Lebensmitteln akzeptiert Teheran inzwischen auch chinesische Waschmaschinen, Kühlschränke. Spielwaren, Kleider und Kosmetika. Diese Tauschgeschäfte funktionieren zwar gut, doch der Iran braucht auch Cash - und da er vom globalen Finanzsystem abgeschnitten ist, stellt Gold die beste Alternative dar. Im vergangenen Jahr hat China iranisches Öl im Wert von 21,7 Mrd. Dollar importiert und Waren und Dienstleistungen im Wert von 14,8 Mrd. Dollar exportiert. Chang schlussfolgert daraus, dass es bald zu größeren Goldlieferungen in den Iran kommen wird.
Dies sollte sich natürlich auf den Goldpreis auswirken. Allerdings bremst Chang allzu großen Optimismus und gibt zu bedenken, dass andere Länder Tauschgeschäfte mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Industriegütern beibehalten werden. Zudem hat der Iran im Februar zu verstehen gegeben, neben Gold auch die jeweiligen Landeswährungen der Importländer als Zahlungsmittel für Öllieferungen zu akzeptieren. Vermutlich wird es auch China bevorzugen, iranisches Öl mit dem Renminbi zu bezahlen.
Zudem greift das Reich der Mitte inzwischen vermehrt auf Öllieferungen aus Saudi-Arabien und anderen Ländern zurück, was natürlich die Nachfrage nach Öl aus dem Iran verringert. Weiterhin sind sich die importierenden Länder der Notlage des Iran bewusst und verhandeln günstigere Preise. Chang hält es zudem für möglich, dass Teheran künftig neben diversen Erzeugnissen und Gold auch Silber als Zahlungsmittel akzeptiert.
Insgesamt rechnet Chang aufgrund der Sanktionen gegen den Iran in dem Land aber mit einer zunehmenden Nachfrage nach Gold.
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