Rohstoff-Welt.de - Die ganze Welt der Rohstoffe

Vestas - zu teuer für die Chinesen?

17.04.2012  |  EMFIS

Kopenhagen - (www.emfis.de) - Bei der Aktie des Windkraft-Riesen Vestas scheint die Übernahmefantasie bereits wieder zu verblassen. Nachdem der Wert gestern in der Spitze bis auf 7,91 Euro nach oben sprang, befindet er sich inzwischen bereits wieder im Sinkflug. Das Papier notierte im Xetra-Handel zuletzt 4,4 Prozent im Minus bei 7,18 Euro.

Eine dänische Zeitung hatte gestern gemeldet, dass derzeit gleich zwei große chinesische Windanlagenbauer an einer Übernahme von Vestas interessiert seien. Dabei handle es sich um die Sinovel Wind Group und um Xinjiang Goldwind. Allerdings, so das dänische Blatt, würden beide Gesellschaften eine solche Vorgehensweise lediglich "prüfen" - und auch sonst war die Meldung naturgemäß eher nebulös. Die Zeitung berief sich auf informierte Kreise. 


Wie realistisch ist eine Übernahme?

Ob Vestas für die chinesischen Mitstreiter tatsächlich ein interessantes Übernahmeziel wäre, ist schwer zu beurteilen. Zuletzt wurde verschiedentlich kolportiert, dass die Chinesen sich insbesondere für das technologische Know-how des dänischen Wettbewerbers erwärmen könnten. 

Um sich dieses zu sichern, müsste einer der beiden chinesischen Bieter aber beträchtliche Mittel in die Hand nehmen. An der Börse ist Vestas aktuell noch fast anderhalb Milliarden Euro wert, obwohl der Konzern zuletzt Verluste einfuhr. Und in Chinas Windenergiebranche wachsen die Bäume derzeit ebenfalls nicht in den Himmel. Zwar wurden in den vergangenen Jahren in keinem Land so viele neue Windkraftwerke errichtet wie im Reich der Mitte. Wie überall in dem Sektor sorgte die enorme Konkurrenz aber auch dort dafür, dass die Gewinnmmargen der Anbieter erheblich unter Druck gerieten. Dies dürfte den Reiz einer milliardenschweren Übernahme für Sinovel und Goldwind derzeit zumindest erheblich schmälern.