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Edelmetalle: Abermaliger Kurskollaps

05.04.2012  |  EMFIS

RTE New York - (www.emfis.com) - Besonders ausgeprägt war der Abgabedruck in Asien und Europa. Aber auch an der Wall Street ging es zunächst abwärts, bevor die Notierungen in eine Seitwärtsbewegung übergingen.

Dessen ungeachtet standen am Ende erheblich niedriger Kurse. Das gelbe Metall selbst büßte gegenüber dem Vortagesschlusskurs 25,40 Dollar oder 1,54 Prozent auf nur noch 1.620,40 Dollar. Silber verbilligte sich gar um 1,32 Dollar (4,0 Prozent) auf 31,36 Dollar. Ganze 43 Dollar bzw. 2,6 Prozent ging es bei Platin abwärts. Palladium gab 19 Dollar (2,9 Prozent) auf 633 Dollar nach.


Euro-Krise wieder im Fokus

Die gestrige Verkaufspanik erstreckte sich neben den Edelmetallen auch auf die Aktienmärkte. Und hier ist auch der Grund dafür zu finden, warum das Metall der Könige der Einäugige unter den Blinden war. Immerhin hat die Euro-Schuldenkrise einmal mehr ihre hässliche Fratze gezeigt, indem eine  spanische Anleihe-Auktion sehr enttäuschend verlief. Darüber hinaus meldete sich der EZB-Chef Draghi zu Wort, der darauf verwies, dass die wirtschaftliche und konjunkturelle Lage in vielen Euro-Staaten nach wie vor prekär ist. Dass konjunktursensitive Investment-Vehikel wie Aktien und eben im Besonderen Maße auch die Weißmetalle es angesichts dieser Perspektiven überproportional schwer hatten, liegt auf der Hand.


Indische Gold- und Silber-Importe im freien Fall

Eventuell hätte sich Gold sogar noch etwas besser halten können, wenn da nicht geradezu verheerende Nachrichten aus Indien eingetroffen wären. Im März lagen die Gold-Einfuhren zwischen 15 und 25 Tonnen. Normalerweise erreichen die Einfuhren ein Niveau zwischen 45 und 55 Tonnen. Im gesamten ersten Quartal dürften die Importe von 283 Tonnen in 2011 auf nunmehr lediglich noch 90 Tonnen gesunken sein. Für das Gesamtjahr 2012 erwarten Experten ein Minus von 969 auf 500 Tonnen. Einen vergleichbaren Nachfrageeinbruch verzeichnete auch Silber.

Nachdem der Support beim Metall der Könige im Bereich von 1.650 Dollar mittlerweile nachhaltig unterschritten wurde, trübt sich das technische Bild erheblich ein, so dass in den kommenden Wochen tendenziell mit weiter nachgebenden Notierungen zu rechnen ist. Im Hinblick auf die Wertentwicklung der Weißmetalle kommt es entscheidend auf die konjunkturellen Rahmenbedingungen an. Und dahingehend sollten Investoren ebenfalls nicht zu optimistisch sein.