Pakistan verhandelt mit Gazprom über Pipelinebau
30.03.2012 | EMFIS
RTE Moskau - (www.emfis.com) - Im Bereich Pipelinebau scheint der russische Energie-Gigant Gazprom mittlerweile sehr begehrt zu sein. Denn Presseberichten zufolge möchte Pakistan eventuell ein entsprechendes Gas-Transportsystem durch die Gesellschaft errichten lassen.
Die Energieversorgung in Pakistan gestaltet sich derzeit recht schwierig. Immerhin hat das Land mit massiven Stromausfällen bis zu 18 Stunden am Tag zu kämpfen. Hintergrund ist eine massive Unterversorgung mit Erdgas, die sich täglich auf etwa 2,22 Milliarden Kubikfuß beläuft. Dieser Umstand verursachte unter anderem schweren Proteste gegen die dortige Regierung und behindert somit das Wirtschaftswachstum Pakistans. Nun baten die Pakistanis Gazprom um Hilfe. Die Russen sollen Presseberichten zufolge eine Pipeline zwischen Pakistan und dem Iran errichten.
China wegen Iran-Embargo abgesprungen
Das geplante Projekt erfuhr jedoch immer wieder Verzögerungen. Immerhin sollte die 1,3 Milliarden teure Pipeline ursprünglich bereits vor zehn Jahren gebaut werden, verzögerte sich jedoch aufgrund der Sanktionen gegenüber dem Iran bezüglich seines Atom-Programms. Pakistan hatte bereits mit China Gespräche bezüglich des Pipeline-Baus geführt, allerdings bekundeten die Chinesen aufgrund des Iran-Embargos wenig bis gar kein Interesse. Wie bekannt wurde, soll der Iran voraussichtlich 21,5 Millionen Kubikmeter Gas täglich in die geplante Pipeline einschleusen, welche den flüchtigen Energieträger über 25 Jahre lang nach Pakistan transportieren soll. Allerdings könnte diese Vereinbarung um weitere fünf Jahre ausgeweitet werden sowie das Gas-Volumen auf 30 Millionen Kubikmeter pro Tag gesteigert werden.
Ob die Russen die Pipeline zwischen Pakistan und dem Iran auch tatsächlich errichten werden, bleibt abzuwarten. Immerhin schlug US-Präsident Obama bereits ein Alternativ-Projekt vor, welches vorsieht, eine Pipeline von Turkmenistan nach Afghanistan, Pakistan nach Indien zu errichten. So möchte man den Iran umgehen, um das Embargo bestehen lassen zu können.