Q-Cells - Das kann böse enden!
29.03.2012 | EMFIS
RTE Frankfurt - (www.emfis.de) - Mit Hängen und Würgen gelang es dem angeschlagenen Solarkonzern Q-Cells zuletzt, sich mit den Gläubigern einer im Februar fällig gewordenen Wandelanleihe auf einen Zahlungsaufschub zu verständigen.
Dieser Teilerfolg, der für die Sanierung essentiell war, ist nun wieder in Frage gestellt. Wie das "Handelsblatt" gestern mitteilte, versucht jetzt einer der betroffenen Anleihen-Halter, die fristgerechte Zahlung doch noch einzuklagen. Daneben vertrete dessen Kanzlei noch weitere Q-Cells-Gläubiger, die bisher noch nicht geklagt hätten. Dabei gehe es insgesamt um eine Forderung im einstelligen Millionenbereich.
Die Q-Cells-Gläubiger sind sauer
Selbst um den Preis des Niedergangs des betroffenen Unternehmens können Gläubiger mit einer solchen Klage durchaus Erfolg haben. Dies zeigte zuletzt beispielhaft der Fall der Pfleiderer AG. Auch hier hatte ein Gläubiger gegen einen Rettungsplan geklagt, der einen Forderungsverzicht vorsah, der im Gegenzug mit einer Beteiligung am Unternehmen abgegolten werden sollte. Das Oberlandesgericht Frankfurt gab dem Kläger Recht. Das Ende vom Lied: Die Pfleiderer AG meldete diese Woche Insolvenz an.
Somit besteht die Gefahr, dass den Forderungen der Gläubiger auch im Fall von Q-Cells gerichtlich stattgegeben werden könnte. Dadurch wäre der gesamte Sanierungsplan des Unternehmens plötzlich Makulatur, und eine Insolvenz wäre auch kurzfristig plötzlich wieder denkbar. Die Gläubiger würden sich dadurch zwar vermutlich erst recht ins eigene Fleisch schneiden. Angesichts der Belastungen in den letzten Jahren ist aber das Verbitterungs-Niveau bei manchen Geldgebern offenbar schon recht hoch.