Q-Cells: Druck auf Aktie wird anhalten
15.03.2012 | DAF
Zu Beginn der Woche konnte die Aktie von Q-Cells einen Kurssprung verzeichnen. Wegen eines Auftrags für Solarprojekte in Griechenland konnte der Wert in der Spitze bis zu 35 Prozent zulegen, obwohl die Projekte mit insgesamt 2,5 MW nicht sonderlich groß sind. "Ich denke, die Kursreaktion war deswegen so stark, weil die Aufträge ein bisschen Vertrauen in die Aktie oder in das Unternehmen zurückgerufen haben", so Analystin Alla Gorelova, Steubing AG. Wie die Expertin die aktuelle Lage von Q-Cells einschätzt, erfahren Sie im Interview.
Die Insolvenzgefahr scheint bei Q-Cells nicht mehr akut zu sein. Der Konzern hat sich vor kurzem mit seinen Anleihegläubigern geeinigt. Der Plan sieht Folgendes vor: Die Gläubiger verzichten auf die Rückzahlung von rund einer halben Milliarde Euro Schulden. Stattdessen sollen sie gemeinsam mindesten 95 Prozent der Q-Cells-Aktien erhalten. Eine extreme Verwässerung wäre die Folge. Die bisherigen Aktionäre halten demnach nur noch magere 5 Prozent. Konzernchef Nedim Cem verteidigte auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 09. März 2012 den Sanierungsplan von Q-Cells.
Als Ursache für die Misere des Unternehmens macht er die Konkurrenz aus China und den Preisverfall in der Branche verantwortlich. Cem sieht, was das angeht, auch noch keine Trendwende am Markt.
Das Risiko einer Pleite von Q-Cells scheint auf jeden Fall geringer geworden zu sein: "Wenn man über eine Insolvenz seitens der Anleihehalter spricht, dann ist die wahrscheinlich weg vom Tisch", so Gorelova. "Ob sich die ganze Situation mit Q-Cells ganz erholt hat, da habe ich aber Zweifel und das liegt natürlich an der Gesamtmarktsituation." Mehr dazu im Interview.
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