Gazprom: Droht Ungemach in Litauen?
09.03.2012 | EMFIS
RTE Moskau - (www.emfis.com) - An gute Nachrichten des russischen Energie-Giganten Gazprom konnten sich Anleger fast schon gewöhnen. Nun allerdings könnte den Russen Ungemach ins Haus stehen, denn Litauen möchte seine Abhängigkeit von dem Unternehmen reduzieren und eventuell andere Wege gehen.
Und die ersten Schritte sind bereits vorgenommen worden: Immerhin wurde unlängst bekannt, dass der litauische Öl-Konzern Klaipedos Nafta einen Leasing-Vertrag über ein Flüssiggas-Terminal mit dem norwegischen Unternehmen Hoegh LNG abgeschlossen hat. Bestandteil dieses Vertrages ist laut Unternehmensangaben ein Tanker zur Lagerung sowie Wiedervergasung. Der vereinbarte Preis soll sich bei 689 Millionen Dollar bewegen. Litauen könnte daher einen ersten Schritt in Richtung Unabhängigkeit von Gazprom getan haben.
Ärger über hohe Gaspreise
Grund für diesen Schritt sind vor allem die durch den Fast-Monopolist Gazprom erhöhten Gaspreise, denn die Russen sind derzeit das einzige Unternehmen, welches den flüchtigen Energieträger nach Litauen liefert. Wie bekannt wurde, hat der Leasing-Vertrag eine Laufzeit von zehn Jahren. Nach Ablauf kann Klaipedos Nafta das geleaste Terminal übernehmen.
Für Gazprom sind die Emanzipierungspläne Litauens natürlich nicht optimal. Schließlich hatte man sich an die Monopolstellung in dem Land bereits gewöhnt. Auf der anderen Seite brauchen die Russen keine Angst zu haben, künftig kein Gas mehr in den baltischen Staat liefern zu können. Denn als Gas-Konsument kommt man an Russland und damit auch an Gazprom schlicht und ergreifend nicht vorbei.