Marktbericht: Edelmetalle erneut mit Kurszuwächsen
09.03.2012 | EMFIS
RTE New York - (www.emfis.com) - Die edlen Metalle konnten am gestrigen Donnerstag den zweiten Tag in Folge ansehnliche Kursaufschläge verzeichnen, nachdem die Hellas-Pleite wenigstens vorerst abgewendet zu sein scheint.
Gold wirkte zunächst etwas unentschlossen, doch dann orientierte sich der Markt unverkennbar nordwärts. Am Ende kostete eine Feinunze des gelben Metalls 1.699,50 Dollar und damit 15,20 Dollar oder 0,9 Prozent mehr als tags zuvor. Die Marke von 1.700 Dollar, an der das Metall der Könige in New York gleich zweimal gescheitert war, ist in Asien zur Stunde bereits geknackt. Silber verteuerte sich um 45 Cents (1,35 Prozent) auf 33,88 Dollar. Die Platin-Notierungen zogen 32 Dollar bzw. 1,96 Prozent auf 1.661 Dollar an. Zu einem Kursplus von 2,2 Prozent (15 Dollar) auf 699 Dollar reichte es beim Schwestermetall Palladium.
Griechenland-Rettung schürt Konjunktur-Hoffnung
Wie eingangs bereits erwähnt war der Kurstreiber schlechthin am gestrigen Tag die mutmaßliche Abwendung der griechischen Zahlungsunfähigkeit. Offenbar haben sich deutlich mehr als die mindestens erforderlichen 75 Prozent ins Buch der Willigen eingetragen. Griechische Medien sprachen sogar von einer Umtausch-Quote von 95 Prozent. Nachdem dieses über den Märkten schwebende Damoklesschwert nunmehr abgenommen wurde, starteten sowohl die Aktienmärkte als auch der Euro kräftig nach oben durch und zogen die Edelmetall-Notierungen mit in die Höhe. Die wieder aufgekommenen Konjunktur-Hoffnungen waren auch der entscheidende Grund, warum die Weißmetalle besser performten als Gold. Daran konnten auch nicht ganz so erfreuliche Meldungen vom amerikanischen Arbeitsmarkt nichts ändern. Devisen-Händler sprechen aktuell schon von einer Euro-Rallye bis 1,40 Dollar. Sollte es dazu tatsächlich kommen, hätten die edlen Metalle unzweifelhaft weiteres Aufwärtspotenzial. Dafür müsste die europäische Wirtschaft aber zumindest einigermaßen ins Laufen kommen, wonach es kurzfristig nicht wirklich aussieht. Denn ob allein die Dollar-Schwemme ausreicht, um die Gemeinschaftswährung auf besagtes Niveau zu hieven, ist wenigstens fraglich.
In den kommenden Tagen sollte der Optimismus eigentlich die Oberhand behalten, so dass es wahrscheinlich ist, dass Gold & Co. kursmäßig noch eine Schippe drauflegen dürfte. Dennoch wäre es vermessen, allein wegen der Griechenland-Rettung von einer dynamischen Erholung der Weltwirtschaft auszugehen. Und sobald klar wird, dass die Hellenen nicht das Ende sondern der Anfang der europäischen Schuldenkrise sind, könnten die Konjunktur-Ängste mit Urgewalt zurückkommen.