Marktbericht: Edelmetalle erneut abwärts, Platin recht robust
05.03.2012 | EMFIS
RTE New York - (www.emfis.com) - Die vergangene Woche gehörte im Hinblick auf die Edelmetalle unverkennbar den Bären und so verwunderte es auch nicht wirklich, dass auch am letzten Handelstag die roten Vorzeichen dominierten. Immerhin hielten sich die abermaligen Rücksetzer in einem vertretbaren Rahmen.
So gab das gelbe Metall in einer wenig volatilen Sitzung (Handelspanne lediglich rund zehn Dollar) gegenüber dem Schlusskurs von Donnerstag 6,70 Dollar oder 0,4 Prozent auf 1.711 Dollar ab. Silber verbilligte sich um 78 Cents (2,2 Prozent) auf 34,73 Dollar. Lediglich zwei Dollar bzw. 0,1 Prozent abwärts auf 1.695 Dollar ging es bei Platin. Palladium büßte sechs Dollar (gut 0,8 Prozent) auf 710 Dollar ein.
Euro-Kollaps belastet
Unterm Strich gesehen befanden sich die edlen Metalle am Freitag einmal mehr im Würgegriff der Währungsfront. Immerhin kollabierte der Euro gegen den Dollar um über einen Cent von gut 1,33 auf unter 1,32 Dollar. Dass Gold & Co. bei diesen Vorgaben nicht zu einem maßlosen Höhenflug ansetzte, versteht sich eigentlich von selbst. Der Grund für die erkennbare Abwertung der Gemeinschaftswährung dürfte vor allem Anschlussverkäufe im Euro gewesen sein, die ihre Ursache in den Äußerungen Bernankes zur Geldpolitik gehabt haben. Insgesamt war der Abgabedruck unter Währungsgesichtspunkten so groß, dass nicht einmal die im Handelsverlauf tendenziell anziehenden Aktiennotierungen eine große Stütze darstellten. Ein wenig geholfen haben die Vorgaben seitens der Aktienmärkte lediglich den besonders konjunktursensitiven Platinmetallen. Alles in allem war der Freitag ein nochmaliger Beleg dafür, dass es beim Währungspaar Euro/Dollar zu einer nachhaltigen Trendwende zugunsten des Greenbacks kommt. Sollte dieser gegen den Euro tatsächlich dauerhaft an Wert gewinnen, könnte die langjährige Edelmetall-Hausse womöglich wirklich vor ihrem Ende stehen.
Und dass der Euro weiter nachgibt, ist keinesfalls auszuschließen. Am Wochenende war bereits von einem dritten Hilfspaket für Griechenland die Rede, obwohl noch nicht einmal mit der Auszahlung des zweiten Pakets begonnen wurde. Negative News gab es zudem aus Portugal und Spanien. Kurz gesagt: Die Schuldenkrise wird die Europäer noch ein ganzes Weilchen begleiten und Druck auf die Gemeinschaftswährung ausüben. Edelmetall-Bullen dürften daher mit einem gewissen Maß an Vorsicht nicht schlecht berate sein.