Gazprom auf Schnäppchenjagd in Griechenland
29.02.2012 | EMFIS
RTE Moskau - (www.emfis.com) - Bislang stießen die Forderungen der Europäischen Union, dass Griechenland große Staatsbetriebe privatisieren soll, bei den Hellenen im Wesentlichen auf taube Ohren. Nachdem die Gemeinschaft zuletzt den diesbezüglichen Druck erhöht hat sollen den griechischen Worten nun endlich auch Taten folgen.
Wie die zuständige Ministeriums-Kommission der griechischen Regierung mitteilte, will Athen nun damit beginnen, staatliche Anteile an heimischen Gaskonzernen zu privatisieren. Die Privatisierung soll sich dabei auf alle staatlichen Beteiligungen erstrecken. Im Einzelnen handelt es sich um einen 65prozentigen Anteil an dem Gas-Unternehmen DEPA sowie einen Anteil von 34 Prozent an dem Gastransport-Betreiber DESFA. Bisher wurde ein Verkaufs-Termin über die Beteiligungen noch nicht genannt.
Russen wollen keine Zeit verplempern
Dafür hat man mit Gazprom schon einen potenziellen Interessenten. Wie bekannt wurde, trafen sich bereits der griechische Energieminister Giorgos Papakonstantinou und der Vize-Vorstand Gazproms Alexander Medwedew in Athen, um unter anderem die Privatisierung der Gas-Lagerstätten zu erörtern. Im Vorfeld hatte das Unternehmen bereits Interesse an den Anteilen der griechischen Gaskonzerne bekundet. Eine Stellungnahme der Russen im Anschluss der Gespräche gab es allerdings noch nicht. Allerdings zeigt das sehr zügige Agieren Gazproms, dass die Russen es vergleichsweise eilig haben und keine Zeit unnötig verstreichen lassen wollen.
Für Gazprom kann die Übernahme der staatlichen Beteiligungen in Griechenland sicherlich kein Fehler sein. Immerhin versucht der Konzern bereits seit längerem einen Fuß in den europäischen Markt zu bekommen. Durch die Übernahmen dürfte dies für die Russen daher einen großen Schritt in diese Richtung darstellen. Ebenfalls könnte die Maßnahme Gazprom ordentliche Umsätze bescheren, falls in Griechenland in absehbarer Zeit nicht alles völlig kollabieren sollte.