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Marktbericht Edelmetalle: Nochmaliger Aufwärtsschub außer bei Silber

23.02.2012  |  EMFIS

RTE New York - (www.emfis.com) - Der gestrige Handelstag an der Wall Street war einmal mehr von einer signifikanten Out-Performance der edlen Metalle gegenüber Dividenden-Titeln geprägt. Während Letztere Federn lassen mussten, ging es bei den Edelmetallen - abgesehen von Silber - weiter aufwärts, wobei die Pluszeichen teilweise recht beachtlich ausfielen.

Gold teste im frühen Handel nochmals die Marke von 1.750 Dollar, die mittlerweile vom Widerstand zur Unterstützung geworden ist. Nachdem der Support verteidigt wurde, tendierte der Markt zunächst seitwärts, bevor es in den letzten Handelsstunden ordentlich aufwärts ging. Am Ende kostete eine Feinunze des gelben Metalls 1.775,80 Dollar und damit 15,50 Dollar oder knapp 0,9 Prozent mehr als tags zuvor. Silber verbilligte sich um neun Cents (0,26 Prozent) auf 34,26 Dollar. Der Platinpreis sprang um ganze 37 Dollar bzw. 2,2 Prozent auf 1.722 Dollar nach oben. Und Palladium verteuerte sich um zwölf Dollar (1,7 Prozent) auf 720 Dollar.  


China, Indien und Südafrika im Fokus

Da an der Währungsfront ausnahmsweise einmal Ruhe herrschte, konzentrierten sich die Akteure voll und ganz auf die Nachrichtenlage. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass der 44prozentige Nachfragerückgang aus Indien im vierten Quartal des letzten Jahres keine nennenswerte Beachtung fand. Händler führten dieses Phänomen in erster Linie auf technisch motivierte Käufe zurück, nachdem die wichtige Marke von 1.750 Dollar sich als haltbar erwies. Derartige Käufe gab es bei Silber nicht, so dass die Nachricht rückläufiger chinesischer Einfuhren auf den Kursen lastete. Demgegenüber wurden die Platinpreise durch den Streik in der Rustenberg-Mine des Konzerns Impala Platinum gestützt. Das Unternehmen beziffert die täglichen Produktionsausfälle auf etwa 60.000 Unzen und rechnet damit, dass die Arbeitsniederlegung bis zu sechs Wochen dauern könnte. In Bezug auf Palladium gab es weder besonders gute noch besonders schlechte Nachrichten, so dass das unscheinbare Edelmetall der Einfachheit halber den Vorgaben seiner größeren Brüder folgte.

Zuletzt stemmten sich die edlen Metalle in einer wahrlich bemerkenswerten Art und Weise gegen die bröckelnden Aktienmärkte. Ob dies jedoch - insbesondere bezogen auf die Weißmetalle - von Dauer ist, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Sollten weite Teile der westlichen Industrie-Nationen in einer Rezession versinken, wird das der Nachfrage nach diesen Metallen erheblich schaden. Massive Kurssteigerungen wären in diesem Fall ungeachtet der latenten Inflationsangst wohl nicht zu erwarten. Kurzfristig könnte es aber auf jeden Fall noch einige Prozentpunkte nach oben gehen.