Rohstoff-Welt.de - Die ganze Welt der Rohstoffe

PGNiG zerrt Gazprom vor den Kadi

22.02.2012  |  EMFIS

RTE Moskau - (www.emfis.com) - Dass sich der russische Energie-Gigant Gazprom sein Gas sehr gut bezahlen lässt, erzürnt die Gemüter der Abnehmer schon länger. Insofern kam es in der Vergangenheit bereits zu Klagen einiger Energie-Konzerne. In diese Reihe gesellt sich nun auch der polnische Gasversorger PGNiG, denn wie kürzlich bekannt wurde, drängt auch dieses Unternehmen jetzt auf eine gerichtliche Entscheidung.

Wie die polnische Gesellschaft mitteilte, muss das Unternehmen fast die Hälfte seines Gasbedarfs durch Importe decken. Laut Unternehmensangaben wäre es dem Konzern aufgrund der hohen Gaspreise der Russen mittlerweile nicht mehr möglich, nennenswerte  Gewinne zu erwirtschaften. Grund für die von Gazprom festgelegten recht hohen Preise sind die mit den Energie-Unternehmen vereinbarten Langzeitverträge. Denn in den Vereinbarungen ist der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt. Daher reichte das polnische Unternehmen vor einem Stockholmer Gericht Klage gegen den Energie-Riesen ein.


Erfolgschancen für PGNiG verhalten

Allerdings dürften die Aussichten der Polen nicht die besten sein. Unter anderem hatten bereits die deutschen Energie-Versorger RWE sowie E.ON versucht, vor Gericht einen niedrigeren Gaspreis durchzusetzen, was allerdings bislang misslang. Aufgrund der Langzeit-Verträge sind damit die Energie-Konzerne auf den Goodwill der Russen angewiesen. Und die Chancen, dass die Russen dem polnischen Unternehmen dahingehend entgegenkommen werden, stehen nicht sonderlich gut. Gazprom teilte unlängst mit, dass PGNiG bereits seit November vergangenen Jahres in dieser Hinsicht Verhandlungen mit dem Energie-Giganten führt, die fruchtlos verliefen.

Die hohen Gaspreise der Russen verärgerten bereits diverse Energie-Versorger. Unter anderem versucht die Ukraine, die mittlerweile die höchsten Gaspreise überhaupt an die Russen bezahlt, Preiszugeständnisse durchzusetzen, bislang jedoch ohne Erfolg. Allerdings wird Gazprom genau durch diese Umstände auch weiterhin gutes Geld verdienen können, was die Anleger auf jeden Fall positiv zu Kenntnis nehmen dürften