Marktbericht: Edelmetalle verteidigen Kurszuwächse
21.02.2012 | EMFIS
RTE New York - (www.emfis.com) - An der Wall Street war gestern in Sachen Edelmetalle wenig geboten, nachdem der Handel auf Grund eines Feiertags um einige Stunden verkürzt ausfiel. Erfreulich ist dessen ungeachtet, dass die edlen Metalle ihr erhöhtes Kursniveau, welches sie in Asien und Europa erreicht hatten, im Wesentlichen verteidigen konnten.
Nach den erwähnten Kurszuwächsen außerhalb der Vereinigten Staaten eröffnete das gelbe Metall die Sitzung bei rund 1.735 Dollar. Davon ausgehend bewegte sich das Metall der Könige bis zum Ende des Handels seitwärts und schloss bei 1.734,10 Dollar. Im Vergleich zum Schlusskurs des Vortages bedeutet dies aber trotzdem ein Plus von immerhin 10,30 Dollar oder 0,6 Prozent. Silber verteuerte sich um 33 Cents (knapp ein Prozent) auf 33,61 Dollar. Acht Dollar bzw. 0,48 Prozent aufwärts auf 1.641 Dollar ging es mit dem Platinpreis. Bei Palladium betrug das Plus neun Dollar (1,3 Prozent) auf 693 Dollar.
Hellenen-Hilfspaket durch
Auf die Sprünge geholfen haben Gold & Co. - wie auch dem Euro und den Aktienmärkten - einmal mehr die Griechen. Nachdem es zwischenzeitlich den Anschein hatte, als würden die EU-Finanzminister dem neuerlichen Rettungspaket nicht ihren Segen erteilen, drückten die Hellenen am Montag richtig aufs Tempo, um die Forderungen der Gemeinschaft vollumfänglich zu erfüllen. Unter anderem erklärte man sich mit Überwachsungsmaßnahmen der griechischen Staatsfinanzen einverstanden. Zwar wird es keinen Spar-Kommissar geben, aber wie man das Kind schlussendlich nennt, ist zweitrangig. Und der Eifer der Griechen wurde letztlich belohnt. Nach einem rund zwölfstündigen Verhandlungsmarathon gaben die Finanzminister grünes Licht für die nächsten Hilfszahlungen.
Damit dürfte eine unmittelbare Zahlungsunfähigkeit Griechenlands vom Tisch sein. Und da nicht wenige Anleger hoffen werden, dass sich in der alten Welt doch noch alles zum Guten wendet, stehen die Chancen nicht ganz schlecht, dass die gestern zu beobachtende Tendenz noch ein bisschen anhält und die Notierungen der edlen Metalle weiter nach oben treibt. Mittel- bis längerfristig sollte man allerdings nicht zu optimistisch sein. Viele europäische Staaten werden um Sparmaßnahmen nicht umhin kommen und wie stark solche die Wirtschaftsleistung belasten, kann man sich gegenwärtig in Griechenland ansehen. Völlig gebannt ist die Rezessionsgefahr in Europa durch das Durchwinken des nächsten Rettungspakets jedenfalls noch nicht.
In den kommenden Tagen dürfte die Abwendung der Griechenland-Pleite die Märkte im Allgemeinen und damit auch den Edelmetall-Sektor positiv stimulieren. Auf Sicht von mehreren Monaten wird entscheidend sein, ob die Wirtschaft Europas auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückfindet. Und dieses Szenario muss zumindest mit einem dicken Fragezeichen versehen werden.