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Preisrallye bei Robusta-Kaffee

20.02.2012  |  Ole S Hansen (Saxo Bank)

"Während sich Rohöl in einem regelrechten Aufwärtsstrudel befindet, legten Industriemetalle in der vergangenen Woche eine Verschnaufpause ein", so Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. "Vor allem aus China, das normalerweise mehr als 40 Prozent der weltweit verfügbaren Industriemetalle konsumiert, zeichnet sich eine schwächere Nachrage ab." Am härtesten getroffen habe es Zink und Blei. "Insgesamt schloss der DJ-UBS-Rohstoffindex bei plus 0,8 Prozent fast unverändert", sagt Hansen. Der LME-Metallindex sei um drei Prozent eingebrochen, während sich Edelmetalle seitwärts entwickelten.

Schlagzeilen machten auch die Vorgänge auf dem Kaffee-Markt. "In den letzten Wochen hat sich eine enorme Preisdifferenz zwischen Espresso- und Filterkaffee aufgetan", so der Saxo Bank Experte. Seit Jahresbeginn sei der Preis für hochwertigen Arabica-Kaffee um 12 Prozent gefallen, während die viel konsumierte Sorte Robusta um 20 Prozent stieg. "Im Januar war der Preis für Robusta-Kaffee zunächst noch stark gefallen, da eine Rekordernte in Vietnam erwartet wurde. Später kündigte Vietnam jedoch an, die Exporte zurückzufahren, was wiederum Sorgen über Lieferengpässe und somit den Preisanstieg auslöste", erklärt der Saxo Bank Experte.

Der Rohstoffexperte ist sich sicher, dass der Preisrallye bei Robusta bald die Puste ausgehen wird. "Vorher werden aber noch ausreichend Short-Positionen eingegangen und Nahrungsmittelhersteller sowie Händler stellen die Lieferung sicher", so Hansen. Die Ernte in Vietnam sei nämlich weiterhin rekordverdächtig. "Es könnte jedoch sein, dass Bauern ihre Lieferungen zurückhalten, um höhere Preise zu erzwingen", vermutet der Saxo Bank Experte abschließend.

Den vollständigen Kommentar von Ole S. Hansen auf Englisch finden Sie hier: "Rohstoffkommentar" (PDF)


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